DUISBURG. Nachdem in einem Wagen der Duisburger Polizei ein Aufkleber der Identitären Bewegung entdeckt wurde, hat am Donnerstag eine Razzia im Polizeipräsidium stattgefunden. Nach Informationen der Rheinischen Post sollen dabei auch die Spinde der Beamten durchsucht worden sein.
Polizisten bewahren in Spinden nicht nur Arbeitsmaterialien auf, sondern auch private Gegenstände. Bei der Durchsuchung sollte dem Bericht zufolge nach weiterem belastbaren Material Ausschau gehalten werden, das auf eine rechte Gesinnung hindeuten könnte.
Aufkleber bei „Anti-Rechts“-Demonstration entdeckt
Hintergrund der Razzia war ein Aufkleber mit der Aufschrift „Wehr Dich! Es ist Dein Land!“ der Identitären Bewegung. Der Sticker war an der Innenseite der Sonnenblende eines Mannschaftswagens angebracht. Ein Foto davon war nach einer „Anti-Rechts“-Demonstration auf Twitter verbreitet worden.
19.02 Im Auto der Polizei klebt ein Sticker der Identitären Bewegung. Die Polizei zeigt offen dass sie von Nazis durchzogen ist, so auch heute in Duisburg. #du0105 pic.twitter.com/ZQU6PANu3u
— RiseUp Duisburg (@riseupduisburg) May 1, 2019
Die Duisburger Polizei bestätigte kurz darauf: „Sofort eingeleitete interne Ermittlungen hatten ergeben, daß in einem Wagen der Duisburger Einsatzhundertschaft ein solcher Aufkleber angebracht war. Dieser wurde sichergestellt und der Staatsanwaltschaft zur Überprüfung der strafrechtlichen Relevanz vorgelegt.“
Polizeipräsidentin Elke Bartels verurteilte die Anbringung des Aufklebers. „Rassistisches Gedankengut hat in den Reihen der Polizei keinen Platz und wird auf keinen Fall toleriert. Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst und werden ihn bis ins Detail aufarbeiten!“
Die Identitäre Bewegung wird vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall geführt. (ls)
>Eine ausführliche Reportage über die Identitäre Bewegung sowie ein Interview mit deren Chef, Daniel Fiß, lesen Sie in der neuen Ausgabe der JUNGEN FREIHEIT Nr. 19/19.