BRÜSSEL. Fünf EU-Mitgliedsstaaten haben sich bereit erklärt, die 104 Einwanderer vom deutschen Flüchtlingsschiff Eleonore aufzunehmen. Neben Frankreich, Irland, Portugal und Luxemburg zählt auch Deutschland wieder zu den Aufnahmeländern. Eine Sprecherin der EU-Kommission sagte laut Nachrichtenagentur dpa, die Behörde in Brüssel habe sich in den vergangenen Tagen um eine Lösung bemüht. Nun sollen die 104 Migranten von Italien aus verteilt werden.
Der deutsche Kapitän Claus-Peter Reisch hatte die Eleonore am Montag trotz ursprünglichen Verbots der italienischen Behörden in den Hafen von Pozzallo gesteuert. Zuvor hatte er wegen verschlechterter Wetterbedingungen den Notstand ausgerufen, woraufhin die italienische Finanzpolizei die Einfahrt erlaubte.
Reisch bittet um Spenden für neues Schiff
Ihr Lieben! Das Schiff wird jetzt beschlagnahmt. Beteiligt Euch am Kauf eines neuen Schiffes: https://t.co/ZJm3nrsCUc
Euer CPR pic.twitter.com/u0MaPvO56C— Claus-Peter Reisch (@ClausReisch) September 2, 2019
Nach dem Anlegen wurde das Schiff jedoch beschlagnahmt. Die mehr als hundert Einwanderer, die Reisch mit seiner Crew eine Woche zuvor vor der libyschen Küste aufgenommen hatte, durften von Bord gehen. Kapitän Reisch bat unterdessen um Spenden für ein neues Schiff und rief zur Unterstützung der Flüchtlingsorganisation „Mission Lifeline“ auf.
Seit Monaten sammeln private Flüchtlingshelfer mit Schiffen im Mittelmeer vor Libyen zumeist afrikanische Migranten auf, um sie nach Europa zu bringen. In der Regel weigern sich die europäischen Mittelmeerstaaten Italien, Malta und Spanien so lange, die Schiffe in ihre Häfen einlaufen und die Einwanderer von Bord gehen zu lassen, bis sich genügend EU-Staaten bereit erklärt haben, die Afrikaner aufzunehmen. An der Spitze steht hierbei stets Deutschland. (krk)