ESSEN. Wegen des Verdachts auf Mißbrauch von Sozialleistungen durch Südosteuropäer haben die Polizei und die Städte im Ruhrgebiet zahlreiche Wohn- und Geschäftsräume durchsucht. Kontrolliert wurden mehrheitlich bulgarische und rumänische Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die in vorgetäuschten Arbeitsverhältnissen gestanden haben sollen, berichtete am Donnerstag die Westdeutsche Allgemeine Zeitung.
„Überprüft werden die Lebensumstände und Angaben von Leistungsbeziehern und Arbeitgeber bei denen der Verdacht besteht, daß sie den unrechtmäßigen Bezug von Sozialleistungen in vielen Fällen ermöglichen und Leistungsbezieher illegal beschäftigen“, sagte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, Christiane Schönefeld dem Blatt.
13.000 Bulgaren und Rumänen stehen im Verdacht
An der Aktion beteiligt waren die Regionaldirektion, Ordnungsämter, Jobcenter, die Familienkasse und die nordrhein-westfälische Polizei. Die Städte Essen, Duisburg, Gelsenkirchen und Hagen, seien wegen großem Wohnungs-Leerstands besonders betroffen.
Im Verdacht stehen vor allem 3.754 Einwanderer aus Bulgarien und 2.374 aus Rumänien die im Januar trotz einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit ergänzende Leistungen vom Amt erhalten haben. Weitere 7.000 Minijobber sollen ebenfalls Sozialleistungen erschlichen haben.
Kontrolliert würden auch Dolmetscher, die Kosten für erfundene Leistungen abrechneten oder Vermieter, die Wohnungen zu überhöhten Mieten angeboten haben sollen. Der Schaden sei erheblich und führe zu einer enormen Belastung der Kassen, zitiert die WAZ. (mp)