STUTTGART. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich dafür ausgesprochen, straffällig gewordene Asylbewerber aus Großstädten zu verbannen. „Man muß sie trennen und wahrscheinlich auch schauen, daß man solche Leute aus den Großstädten herausnimmt“, sagte der Grünen-Politiker der Heilbronner Stimme.
Größere Städte seien für die Einwanderer wegen der Anonymität attraktiv und weil sie dort Gleichgesinnte treffen könnten. „Salopp gesagt, ist das Gefährlichste, was die menschliche Evolution hervorgebracht hat, junge Männerhorden. Solche testosterongesteuerten Gruppen können immer Böses anrichten.“ Die Vergewaltigung in Freiburg sei ein schlimmes Beispiel.
Stattdessen sollen die Asylbewerber im Land verteilt werden, forderte Kretschmann. Der Gedanke, „daß man da welche in die Pampa schickt, ist nicht falsch“. Das seien Dinge, die derzeit zur Debatte stehen würden. Es gehe ihm dabei auch um Asylsuchende, die stehlen oder andere anpöbeln. „Dafür kommt man nicht ins Gefängnis. Trotzdem können wir solche Dinge nicht dulden“, mahnte der 70jährige.
Justizminister gerät in die Kritik
Unterdessen gerät im Fall der Gruppenvergewaltigung in Freiburg nun auch die Justiz in den Fokus parlamentarischer Nachforschungen. Eine 18jährige Studentin war Mitte Oktober nach einem Diskobesuch von sieben Syrern und einem Deutschen vergewaltigt worden. Die grün-schwarze Regierungskoalition in Baden-Württemberg fordert von Justizminister Guido Wolf (CDU) Aufklärung über die Verfolgung früherer Straftaten des mutmaßlichen Haupttäters Majd H.
„Wir wollen von Minister Wolf wissen: War sich die Justiz der Gefährlichkeit des Intensivstraftäters bewußt angesichts der Serie an Straftaten? War bekannt, daß er eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt?“, teilte der rechtspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Jürgen Filius, der Südwest Presse mit. Es stehe die Frage im Raum, „ob hier immer die richtigen Schlüsse gezogen wurden“.
Wolf soll am 22. November im Ständigen Ausschuß öffentlich berichten, wie viele und welche Taten der Verdächtigte begangen hat, wie diese von der Justiz bearbeitet wurden und warum die Behörden erst am 5. Oktober einen Haftbefehl beantragten. (ha)