MÜNCHEN. Der frühere CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber hat Gesprächen seiner Partei mit der AfD eine Absage erteilt. „Absolut nein“, sagte der Ehrenvorsitzende der Christsozialen der Süddeutschen Zeitung. Die Partei solle mit der AfD denselben Umgang pflegen „wie es die CSU in den 90er Jahren mit den Republikanern gehandhabt hat“.
Dies auch deswegen, weil viele Funktionäre der AfD „erschreckend offen für rechtsextremes Gedankengut“ seien. Die CSU solle daher auf einen konfrontativen Umgang setzen, damit die AfD „wieder verschwindet“. Zudem müsse die Union das Vertrauen der „kleinen Leute“ zurückgewinnen, die laut Stoiber „die Hauptlast der Integration“ tragen.
Keine Maulkörbe verteilen
Auch der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, sprach sich dagegen aus, auf die AfD zuzugehen. „Ich halte Gespräche mit der AfD für vollkommen überflüssig. Wir wollen die Wähler zurückgewinnen, aber wir haben mit den Führungsfiguren der AfD nichts gemeinsam“, sagte Dobrindt der Welt am Sonntag.
„Diese Truppe“ stehe in Teilen „der NPD deutlich näher als uns“. Er rate dazu, nicht die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. Debatten zu vermeiden oder Maulkörbe zu verteilen, führe zu Protest, der sich an der Wahlurne entlade. „Das bedeutet für uns als Volkspartei auch, das gesamte politische Spektrum von der Mitte bis zur demokratischen Rechten anzusprechen“, betonte der Oberbayer. (tb)