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Liedersammlung im Internet: Bundeswehr: Kein Liederbuch mehr für Soldaten

Liedersammlung im Internet: Bundeswehr: Kein Liederbuch mehr für Soldaten

Liedersammlung im Internet: Bundeswehr: Kein Liederbuch mehr für Soldaten

Musikkorps
Musikkorps
Soldaten des Musikkoprs der Bundeswehr Foto: picture alliance/dpa
Liedersammlung im Internet
 

Bundeswehr: Kein Liederbuch mehr für Soldaten

Die Bundeswehr wird künftig kein Liederbuch mehr an Soldaten ausgeben. Statt dessen soll es fortan nur noch eine „Liedersammlung“ im Intranet der Bundeswehr geben. Die bisherige Ausgabe des Bundeswehr-Liederbuchs „Kameraden singt“ war im vergangenen Jahr gestoppt worden, weil es Lieder enthielt, die auch schon von der Wehrmacht gesungen wurden.
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BERLIN. Die Bundeswehr wird künftig kein Liederbuch mehr an Soldaten ausgeben. Statt dessen soll es fortan nur noch eine „Liedersammlung“ im Intranet der Bundeswehr geben, berichtet die Bild-Zeitung. Für den Haushalt 2018 sei deshalb auch kein Geld mehr für ein Liederbuch eingeplant. Bis zum vergangenen Jahr galt die Regelung, „daß an jede Soldatin und jeden Soldaten auf Wunsch ein Liederbuch der Bundeswehr unentgeltlich abgegeben wird“.

Die bisherige Ausgabe des Liederbuchs der Bundeswehr „Kameraden singt“ von 1992 war im vergangenen Jahr während der von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) angeordneten Überarbeitung des Traditionserlasses gestoppt worden. Grund waren darin enthaltene Lieder wie „Schwarzbraun ist die Haselnuß“, „Westerwald“ oder das „Panzerlied“, die auch schon von der Wehrmacht gesungen wurden.

AfD kritsiert Entscheidung

„Alle derzeitig im Liederbuch erfaßten Lieder werden unter Einbindung des Zentrums für Innere Führung und des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr erneut kritisch und auch sensibel betrachtet“, begründete das Ministerium seinerzeit die Maßnahme. „Im Rahmen des kritischen und sensiblen Umgangs mit den Inhalten wurde erkannt, daß einige Textpassagen nicht mehr unserem Werteverständnis entsprechen.“ Doch anders als damals angekündigt, soll die Truppe nun kein neues Liederbuch erhalten.

Bei AfD-Vize Georg Pazderski fiel die Entscheidung auf Unverständnis. „Mit solchen vollkommen absurden Maßnahmen untergräbt die Führung im Verteidigungsministerium die Moral und den Zusammenhalt der Truppe und entfernt sich mental immer weiter von den Soldaten“, kritisierte Pazderski, der vor seinem Gang in die Politik selbst als Berufssoldat in der Bundeswehr diente.

„Noch im vergangenen Jahr wurden an die Soldaten Liederbücher ausgegeben, wenn sie es wünschten. Heute sollen sie Laptops und Handys mit ins Feld nehmen, um im Manöver oder im Einsatz Lieder zu singen? Das ist nicht praktikabel, und paßt zu so vielen anderen Fehlentscheidungen, mit denen Frau von der Leyen und ihre Führungsriege die Truppe drangsalieren.“ (krk)

Soldaten des Musikkoprs der Bundeswehr Foto: picture alliance/dpa
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