SAARBRUECKEN. Ein Syrer hat einen Mitarbeiter in einer Beratungsstelle für Flüchtlinge des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Saarbrücken getötet. Der 27 Jahre alte Mann war laut Polizei aus bisher unbekannten Gründen am Vormittag mit dem Mitarbeiter aneinander geraten und hatte mit einem Messer auf ihn eingestochen. Das Opfer erlag trotz sofortiger Wiederbelebungsversuchen von Kollegen am Tatort seinen Verletzungen. Einige Zeugen des Vorfalls seien derzeit nicht vernehmungsfähig und werden psychologisch betreut, sagte ein Sprecher der JUNGEN FREIHEIT.
Der Syrer flüchtete nach der Tat, konnte aber wenige hundert Meter von der Einrichtung entfernt von der Polizei überwältigt werden, schilderten Augenzeugen der Bild: „Die Polizisten sind aus ihren Autos gesprungen und haben den Mann zu Boden geworfen.“ In einer ersten Stellungnahme betonte ein Polizeisprecher, es habe sich um einen Streit gehandelt, der eskaliert sei: „Terror ist überhaupt nicht im Spiel.”
DRK-Präsident Michael Burkert zeigte sich bei einem Besuch der Einrichtung erschüttert. Das Kriseninterventionsteam und die Notfallseelsorge haben Angehörigen und Mitarbeitern ihre Hilfe angeboten. Das DRK betreibt nach eigenen Angaben im Saarland zwei Beratungsstellen für Einwanderer mit insgesamt dreißig Mitarbeitern. Das Psychosoziale Beratungszentrum für Migranten und Integration bietet unter anderem Hilfe bei Traumata an. (FA)