HAMBURG. SPD-Chef Sigmar Gabriel verzichtet auf die Kanzlerkandidatur für seine Partei. In einem Interview mit dem Stern nennt Gabriel seine Beweggründe für die Entscheidung nennen, berichtet das Mediendienst Meedia. Das Hamburger Magazin erscheine wegen des Interviews extra einen Tag früher als gewohnt, am morgigen Mittwoch. Der Titel laute: „Der Rücktritt“.
Dem Stern sagt Gabriel zu seinem Rückzieher: „Um einen Wahlkampf wirklich erfolgreich zu führen, gibt es zwei Grundvoraussetzungen: Die Partei muss an den Kandidaten glauben und sich hinter ihm versammeln, und der Kandidat selbst muß es mit jeder Faser seines Herzen wollen. Beides trifft auf mich nicht in ausreichendem Maße zu.“
Rücktritt auch als SPD-Chef
Gabriel will auch als SPD-Chef zurücktreten. Ebenso will er das Amt des Witschaftsministers niederlegen und ins Außenministerium wechseln. Außenminister Frank-Walter Steinmeier kandidiert im Februar als Bundespräsident.
Offenbar waren in der Partei nur wenige in Gabriels Pläne eingeweiht. Zahreiche SPD-Politiker zeigten sich am Dienstag von der Nachricht überrascht. In den vergangenen Tagen war aber vermehrt darüber spekuliert worden, Gabriel könne die Kanzlerkandidatur ausschlagen. Als wahrscheinlicher Kandidat gilt nun der frühere EU-Parlamentspräsident Martin Schulz. Für diesen sprach sich auch Gabriel aus. Schulz soll ihn zudem als SPD-Chef beerben. (krk)