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Gastwirt gibt auf: „Ich dachte wir leben in einer Demokratie – leider ein Irrglaube“

Gastwirt gibt auf: „Ich dachte wir leben in einer Demokratie – leider ein Irrglaube“

Gastwirt gibt auf: „Ich dachte wir leben in einer Demokratie – leider ein Irrglaube“

Tivoli
Tivoli
Linksextreme Farbattacke auf das Tivoli Foto: Privat
Gastwirt gibt auf
 

„Ich dachte wir leben in einer Demokratie – leider ein Irrglaube“

Sven Lohse hat die Nase voll. Linksextremisten attackierten in den vergangenen Monaten immer wieder sein Lokal „Tivoli“ im schleswig-holsteinischen Aukrug. Und alles nur, weil er der AfD seinen Saal vermietete. Doch jetzt ist Schluß. Im Juli schließt Lohse seine Gaststätte. Gegenüber der JUNGEN FREIHEIT findet der Wirt deutliche Worte.
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Sven Lohse hat die Nase voll. Seit über anderthalb Jahren führt er die Gaststätte „Tivoli“ im schleswig-holsteinischen Aukrug. Doch jetzt ist für den Wirt Schluß. Mitte Juli schließt er sein Lokal. „Mir reicht’s“, platzt es Lohse gegenüber JUNGEN FREIHEIT heraus. Er will Klartext reden. „Was ich in den letzten Monaten hier erlebt habe, habe ich in meinen 32 Jahren, die ich im Ausland verbracht habe, noch nicht erlebt. Nicht mal in der Dritten Welt.“

Was Lohse meint, sind die Attacken gegen sein Restaurant, Drohungen und Boykott. Und alles nur, weil er der AfD im Wahlkampf sein Lokal vermietet hat. „Mir wurden die Autoreifen zerstochen, Fensterscheiben und Fassade beschmiert, Pferdemist vor der Tür abgeladen, ich wurde am Telefon beschimpft und bedroht – und alles im Namen der Demokratie. Das tue ich mir nicht länger an. Ich bin jetzt 56 Jahre. Ich habe keine Lust, mich den Rest meines Lebens über solche Ignoranten zu ärgern.“

Auf dem linksextremen Internetportal Linksunten.Indymedia brüsten sich selbsternannte Antifaschisten für die Taten. Als die Lokalzeitung berichtet, daß Lohse plant, zu schließen, jubeln sie: „Ein Lokal weniger für die AfD in Schlweswig-Holstein.“

Frühere Gäste blieben fern

Vor dem Eingang ausgekippter Pferdemist Foto: Privat

Nach den ersten Drohungen und Attacken hatte Lohse im März noch an das Verständnis derjenigen appelliert, die ihn aufforderten, der AfD keine Räume zur Verfügung zu stellen. Er sei weder AfD-Mitglied noch Nazi. Er habe der AfD den Saal vermietet, weil er geglaubt habe, in einer Demokratie zu leben, in der jeder seine Meinung sagen könne, ohne persönlich angegriffen zu werden, schrieb Lohse auf Facebook.

„Das war leider ein Irrglaube“, bilanziert er. Da er der AfD auch weiterhin sein Restaurant für Veranstaltungen vermietete, hörten auch die Proteste und Attacken nicht auf. Und Gäste, die früher gekommen waren, blieben nun fern. „Zwar habe ich neue Gäste bekommen, AfD-Mitglieder und -Sympathisanten. Die sind teilweise extra von weither gekommen, um uns zu unterstützen. Aber das war eben meistens nur am Wochenende und davon allein kann man nicht leben.“

Am 15. Juli ist deshalb nun der letzte Öffnungstag des „Tivoli“ in Aukrug. „Wir haben alle, die in den vergangenen Monaten zu uns gehalten haben, eingeladen. Mit denen machen wir gemeinsam die Fässer und Flaschen leer“, kündigt Lohse an und schiebt dann eines nach: „Wer uns bisher gemieden hat, der braucht auch an diesem Tag nicht kommen. Auf solche Gäste können wir verzichten.“

Linksextreme Farbattacke auf das Tivoli Foto: Privat
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