BERLIN. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat die georgische Mafia für die zunehmende Zahl von Wohnungseinbrüchen verantwortlich gemacht. Diese spreche in der Heimat gezielt Verbrecher an, um in Deutschland auf Beutezug zu gehen. „Hier beantragen sie – ohne Aussicht auf Erfolg – Asyl und brechen in den acht bis zwölf Monaten, in denen sie im Asylverfahren stecken, ein“, sagte Verbandschef André Schulz der Bild-Zeitung.
Viele weitere Einbrecher stammten aus Serbien und Nordafrika. „Aber sehr oft handelt es sich bei den Tätern auch um Roma-Clans aus Albanien und dem Westbalkan“, betonte Schulz. Grundsätzlich sei Deutschland „für Einbrecher ein Paradies“, warnte der Gewerkschaftschef.
Ganze Landstriche im Visier
„Wir sind ein reiches Land inmitten eines grenzenlosen Europas.“ Dies wecke Begehrlichkeiten bei Einbrechern. Manche Banden gingen „regelrecht auf Raubzug in Deutschland“ und „nehmen sich ganze Landstriche und Städte auf einmal vor“, warnte der BDK-Vorsitzende.
Am Mittwoch war zuvor bekanntgeworden, daß die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland 2015 den höchsten Stand seit mehr als 20 Jahren erreicht hatte. Insgesamt registrierten die Behörden 167.136 Wohnungseinbrüche. Dies entspricht einem Zuwachs von 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Davon überdurchschnittlich betroffen waren Hamburg (plus 20,2 Prozent), Nordrhein-Westfalen (plus 18,1 Prozent) und Niedersachsen (plus 13,1 Prozent). (ho)