BIELEFELD. Bei einer Massenschlägerei vor einer Asylunterkunft in Bielefeld sind am Wochenende fünf Personen schwer verletzt worden. Laut Polizei gingen jeweils 15 irakische Jesiden und Tschetschenen mit Messern, Stöcken und Fäusten aufeinander los. Die Beteiligten sind in der Zentralen Unterbringungseinrichtung „Oldentruper Hof“ untergebracht.
Beim Eintreffen der Polizei war die tschetschenische Gruppe bereits in einen nahegelegenen Wald geflüchtet. Fünf Schwerverlezte wurden mit Schädel-Hirn-Trauma, Handfraktur, Schnittverletzungen und Gesichtsschädelfraktur ins Bielefelder Krankenhaus eingeliefert.
„Zu Beginn war die Situation sehr unübersichtlich, da sich auf der Straße eine größere Menschenmenge aus dem ‚Oldentruper Hof’ versammelt hatte und der Zulauf noch anhielt“, teilte die Polizei mit. Nur mit Hilfe von Dolmetschern habe unterschieden werden können, wer Schläger, Zeuge oder Schaulustiger war. Die genauen Ursachen der Massenschlägerei standen am Montag noch nicht fest.
100 Jesiden versuchten gewaltsam einzudringen
Nachdem sich die Lage zunächst wieder beruhigt hatte, versammelten sich laut Polizei einige Stunden später rund 100 Jesiden vor der Asylunterkunft und versuchten gewaltsam in den ‚Oldentruper Hof’ einzudringen, um erneut die Tschetschenen anzugreifen. Die Polizei verhinderte dies mit Verstärkung und dem Sicherheitsdienst der Unterkunft. Im Laufe der Nacht wurden ein 24jähriger und ein 42jähriger Tschetschene in Gewahrsam genommen.
Die Bezirksregierung Detmold entschied anschließend, alle jesidischen und tschetschenischen Asylsuchenden getrennt in andere Städten innerhalb Ostwestfalens unterzubringen. (ls)