GÖRLITZ. Die Einführung von Grenzkontrollen zu Polen und Tschechien wegen des G7-Gipfels hat zu einem Schlag gegen Schleuser und Drogenschmuggler geführt. Seit Dienstag wurden zahlreiche illegale Einwanderer gestoppt, Schleuser festgenommen und Drogen sichergestellt, berichtet die Dresdner Morgenpost. Auch 15 per Haftbefehl gesuchte Personen seien festgenommen worden.
Durch die Sonderkontrollen seien mehr als 150 Straftaten registriert worden, darunter Autodiebstähle, Drogenschmuggel und Waffendelikte. Mehr als 100 Einschleusungen von illegalen Einwanderern seien verhindert worden. „Im Prinzip haben wir rund um die Uhr Aufgriffe“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei dem Blatt.
Schäuble bezeichnete Wegfall der Kontrollen einst als „Glück für Deutschland“
Der größte Schlag gegen Schleuser sei auf der A 17 gelungen. Bei Breitenau sei ein Bus mit Albanern und Mazedoniern gestoppt worden, die illegal einreisen wollten. Am Autobahngrenzübergang brachten die Beamten zudem einen Transporter mit moldawischen Schwarzarbeitern auf dem Weg nach Berlin auf. Insgesamt wurden so 35 Illegale aufgegriffen. Die Grenzkontrollen sollen noch bis zum 15. Juni andauern.
Die Grenzkontrollen zu Polen und Tschechien waren im Zuge der Schengen-Osterweiterung am 21. Dezember 2007 abgeschafft worden. Der damalige Bundesinnenminister und heutige Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte dies seinerzeit als „Glück für Deutschland“ bezeichnet. Warnungen, der Wegfall der Grenzkontrollen könne zu einem Kriminalitätsanstieg führen waren als Stimmungsmache und Alarmismus abgetan worden (krk)