LEIPZIG. Linksextreme haben zwei Anschläge auf die Bahnverbindung zwischen Dresden und Leipzig begangen. Nach Informationen des Onlineportals MoPo24 der Morgenpost Sachsen seien am Nachmittag Kabelschächte in Leipzig-Volkmarsdorf in Brand gesetzt worden. Dadurch sei der Zugverkehr zwischen Dresden und Leipzig derzeit massiv eingeschränkt. Reisende müßten auf den S-Bahn-Verkehr ausweichen.
In Leipzig versammelt sich heute die Legida, ein Ableger der Dresdner Pegida-Demonstrationen. Laut sächsischem Verfassungsschutzpräsidenten Gordian Meyer-Plath seien die Organisatoren der Legida „entschlossener und viel radikaler“ als die Dresdner, wie er der Welt sagte. Dennoch gäbe es keine Anhaltspunkte für einen dominierenden rechtsextremistischen Einfluß.
Bachmann tritt zurück
Sorge bereite den Verfassungsschützern ein möglicher Zusammenstoß mit der linksextremen Szene. Leipzig gilt als Hochburg der gewaltbereiten Linken. Die Legida-Organisatoren rechnen mit einer fünfstelligen Teilnehmerzahl. Die Stadt Leipzig geht von bis zu hunderttausend Demonstranten und Gegendemonstranten aus. Mehrere tausend Polizisten sollen die rund zwanzig angemeldeten Veranstaltungen absichern.
Unterdessen gab Pegida-Chef Lutz Bachmann am Mittwochabend seinen Rücktritt vom Amt des Vereinsvorsitzenden der islamkritischen Bewegung bekannt. Zuvor war ein Foto Bachmanns im Internet aufgetaucht, auf dem er als Hitler posiert hatte.
Zudem waren ältere Facebook-Einträge Bachmanns bekannt geworden, in denen er Ausländer beschimpft hatte. Die Staatsanwaltschaft Dresden leitet daraufhin ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung ein. Nach Diskussionen innerhalb des Organisationsteams von Pegida erklärte Bachmann gegenüber der Bild-Zeitung: „Ja, ich trete auch als Vorstand zurück.“
Pegida kündigte darüber hinaus an, dem Leipziger Ableger die Lizenz entziehen zu wollen. Die Organisatoren hätten bislang keine erklärung abgegeben, daß sie die Forderungen von Pegida übernähmen, hieß es in einer Mitteilung von Pegida. „Alles, was heute Abend in Leipzig gesagt und gefordert wird, ist nicht mit uns abgesprochen. Das kann sich für die einheitliche Wahrnehmung unserer Bewegung als kontraproduktiv erweisen. Daher prüfen wir eine Unterlassungsklage.“ (FA/krk)