BERLIN. Der frühere Vorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung, Josef Schlarmann, hat Union und FDP für ihren Umgang mit der AfD kritisiert. In einem offenen Brief reagierte er auf die „Verunglimpfungen und Entgleisungen“, denen die AfD und ihr Spitzenkandidat Bernd Lucke ausgesetzt seien.
So hatte beispielsweise der FDP-Europaabgeordnete Michael Theurer Lucke als „verkappten Salonfaschisten“ bezeichnet. Dafür fordert Schlarmann eine Entschuldigung. Seiner Ansicht nach sei Lucke ein seriöser Wissenschaftler und sachorientierter Politiker, dem jede Radikalität fremd sei.
Kritik an Kramp-Karrenbauer und Tillich
Schlarmann kritisiert zudem die Ministerpräsidenten des Saarlandes und Sachsens, Annegret Kramp-Karrenbauer und Stanislaw Tillich, beide CDU, für ihren Versuch, die AfD in die Nähe von Verfassungsfeindlichkeit und Rechtsextremismus zu rücken. Selbst im Wahlkampf gebe es Grenzen. Diese müßten von Demokraten eingehalten werden.
Im Wahlkampf ist die AfD zum Teil schweren und gewalttätigen Störungen ausgesetzt. Es sei die Pflicht aller demokratischen Parteien, sich für die Freiheit des Andersdenkenden einzusetzen, forderte Schlarmann. Davon sei aber bislang nichts zu sehen. (jh)