BERLIN. Immer mehr Kinder von Einwanderern verfügen nur über unzureichende Deutschkenntnisse. Diese reichten oft nicht einmal aus, um dem Schulunterricht zu folgen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Bund und Ländern über die Sprachkenntnisse von Schülern mit Einwanderungshintergrund, die der Bild-Zeitung vorliegt.
„In einzelnen Ländern braucht fast jedes zweite Kind gezielte Sprachförderung. Das ist eine gewaltige Aufgabe. Sie muß überall oberste Priorität haben“, sagte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), der Bild-Zeitung.
Nach Angaben Böhmers komme mittlerweile jedes dritte Kind unter fünf Jahren aus einer Einwandererfamilie. Hauptproblem sei, daß in den Familien oft kein Deutsch gesprochen werde. So sprächen beispielsweise in Hamburg 23 Prozent der Grundschüler zuhause kaum oder gar kein Deutsch. Im einwohnerstärksten deutschen Bundesland, Nordrhein-Westfalen, sind es 18 Prozent, in Bayern fast 15 Prozent.
„Nur Zaungast in unserem Land“
Böhmer fordert daher Sprachförderprogramme von klein auf: „Wer kein Deutsch spricht, ist nur Zaungast in unserem Land. Jedes Kind sollte mit Eintritt in die Schule so gut Deutsch sprechen können, daß es dem Unterricht folgen kann.“ Ab dem heutigen Montag kommen die Integrationsbeauftragten von Bund und Ländern unter dem Motto „Willkommens- und Anerkennungskultur – Zusammenleben in Deutschland“ zu einer Konferenz zu der Problematik in Saarbrücken zusammen. (tb)