OSNABRÜCK. Nach dem ersten Gothic-Gottesdienst in einer evangelischen Kirche hat der verantwortliche Pastor ein positives Fazit gezogen. „Aus meiner Sicht war es ein feierlicher Gottesdienst. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht“, sagte Berufsschulpastor Uwe Brand dem NDR. Er könne sich durchaus eine Wiederholung im nächsten Jahr vorstellen, wolle nun aber zunächst schauen, wie die „Szene“ auf die Veranstaltung reagiere.
Zu dem Gothic-Gottesdienst waren am Freitagabend etwa 350 Besucher in die Kirche von Nortrup-Loxten bei Osnabrück gekommen. Diese war teilweise in düsterem Neonlicht beleuchtet, es wurden Grabkreuze auf eine Leinwand projiziert und neben der Bibel lag ein Totenschädel. Es gab eine Lichtshow, Musikvideos und Gedichtlesungen.
Superintendent unterstützte Veranstaltung
Laut Brand müsse die Kirche auch neue Formen finden, um Jugendliche zu erreichen. Auf das Thema Gothic sei er durch einen Schüler aufmerksam gemacht worden. Dieser habe ihn gefragt, ob er nicht einmal einen Gothic-Gottesdienst ausrichten könne.
Nachdem er sich mit der Musik und den Texten beschäftigt habe, sei er zu dem Entschluß gekommen, dies sei eine Thematik, die auch in einem Gottesdienst behandelt werden könne. Mit Satanismus und Exorzismus habe die Szene nichts zu tun. Beim Vorstand der Dorotheen-Gemeinde sowie beim Superintendenten sei der Vorschlag auf Zustimmung gestoßen. (krk)