MÜNCHEN. Der innenpolitische Sprecher der CSU Fraktion im bayerischen Landtag, Florian Herrmann, hat SPD und Grünen vorgeworfen, eine Mitverantwortung für die steigende Gewalt gegen Polizisten zu tragen. Beide Parteien ließen keine Gelegenheit aus, die Beamten als „bürgerfeindliche, schnüffelnde und mit Rechtsextremisten paktierende Schläger darzustellen“, sagte der CSU-Politiker. Wer sich so äußere, dürfe sich nicht wundern, wenn Polizisten als Freiwild betrachtet würden.
Herrmann forderte die Oppositionspolitiker auf, die Leistungen der Polizisten im Freistaat künftig stärker zu würdigen und ihr Verhältnis zu gewalttätigen Linksextremisten zu klären. „Wenn der steinewerfende Autonome zum Demokratie-Held hochstilisiert wird und der Polizist zum Gegner, dann haben wir eine verschobene Werteskala“, kritisierte Herrmann. Die Beamten müßten von den Abgeordneten eine große Portion Vertrauen erwarten können.
Hintergrund der Kritik ist ein Bericht des bayerischen Innenministeriums, nachdem die Gewalt gegen Polizisten im vergangenen Jahr um mehr als zehn Prozent auf 6.909 Fälle gestiegen ist. Etwa ein Drittel davon sind Körperverletzungsdelikte. Etwa jeder fünfte Täter war nicht im Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit. (ho)