BERLIN. Die Bundeswehr rüstet sich offenbar auch für die Kriegsführung im Internet. Eine entsprechende Einheit soll nach einem Bericht der Financial Times Deutschland seit Ende vergangenen Jahres einsatzfähig sein. Die Truppe habe eine „Anfangsbefähigung“ für Angriffe in „gegnerischen Netzen“ und sei beim Kommando Strategische Aufklärung in Gelsdorf bei Bonn angesiedelt, schreibt das Blatt.
Laut einem Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums müsse die Bundeswehr auch in der Lage sein, im virtuellen Raum operieren zu können. Diese Fähigkeit solle fortan ständig weiterentwickelt werden. Eingesetzt worden sei die Einheit aber noch nicht, sagte der Sprecher.
Rechtliche Situation noch unklar
Bisher galt das Hauptaugenmerk der Bundeswehr in Sachen Internet- und Datensicherheit vorrangig der Abwehr gegnerischer Computerattacken. Doch dem Bericht nach arbeiteten die Streitkräfte bereits seit 2006 am Aufbau einer eigenen Hackergruppe. Diese bestehe vorrangig aus Informatikern der Bundeswehruniversitäten und hätte eigentlich bereits 2010 einsatzfähig sein sollen.
Unklar ist allerdings noch die rechtliche Situation. So muß noch geklärt werden, ob ein Angriff auf ein ausländisches Computernetz der Zustimmung des Parlaments bedarf wie gewöhnliche Auslandseinsätze der Bundeswehr. (krk)