BERLIN. Der Hauptverdächtige im Fall der tödlichen Prügelattacke auf dem Berliner Alexanderplatz will sich offenbar der Polizei stellen. Wie die Bild-Zeitung berichtet, hält sich der 19 Jahre alte Schläger Onur U. derzeit in der Türkei auf. Der Amateurboxer mit deutschem und türkischem Paß gestand gegenüber dem Blatt, daß er an der Tat vor zwei Wochen beteiligt gewesen war, allerdings nicht als Haupttäter:
„Ja, ich war dabei, aber ich habe nur den anderen geschlagen. Mit den Fäusten! Von dem, der am Boden lag, habe ich nichts mitbekommen. Ich würde nie einen treten, der am Boden liegt. Das ist eine Frage der Ehre für mich.“ Daß er nun von den anderen Beteiligten als Hauptverantwortlicher angegeben werde, erklärte Onur U. damit, diese hätten sich abgesprochen, um ihn zu belasten und von ihrer Schuld abzulenken.
Onur O.: „Ich bin nicht geflohen“
Auch widersprach der Schläger, er habe sich in die Türkei abgesetzt. „Es stimmt nicht. Ich bin nicht geflohen. Mein Vater hatte hier einen Termin wegen eines Grundstücks. Ich wollte ihn nicht allein fahren lassen“, erläuterte Onur U. Er wolle in der kommenden Woche nach Deutschland zurückkehren und sich hier den Behörden stellen.
Der Tod des 19 Jahre alten Fachabiturienten Jonny K. hatte vor zwei Wochen deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt. Der Sohn eines Deutschen und einer Thailänderin war nachts auf dem Berliner Alexanderplatz von einer Gruppe türkischstämmiger junger Männer völlig grundlos totgeprügelt und -getreten worden. (krk)