KÖLN. Der WDR will eine Passage der Kölner Stunksitzung, in der Papst Benedikt XVI. auf beleidigende Weise verunglimpft wird, nicht ausstrahlen. Der WDR sende keine Inhalte, die nicht „unseren Programmgrundsätzen entsprechen“, sagte ein Sprecherin dem Domradio. Vorrausgegangen waren massive Proteste der CSU-Politiker Thomas Goppel und Norbert Geis.
Die Aufzeichnung der Stunksitzung ist für den 11. und 12. Februar geplant. In der Alternativen Kölner Karnevalssitzung soll der Kabarettist Bruno Schmitz den früheren Augsburger Bischof Walter Mixa in angetrunkenem Zustand spielen. Dabei bezeichnet er den Papst als „das Frettchen des Herrn, dumm wie eine Rolle Oblaten, umgeben von servilen Höflingen“.
Auch der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner wird verspottet. So heißt es an einer weiteren Stelle: „Der Höhepunkt war der Weltjugendtag hier in Köln: Benedikt und Joachim, der zum-Lachen-in-den-Keller-geht-Meisner, ließen sich wie zwei frischvermählte Schwuchteln über den Rhein schippern.“
Geis: „Nicht einmal unterstes Niveau“
Die Ausstrahlung ist für Anfang März vorgesehen. Sollte die Kabarettnummer in der Stunksitzung aufgeführt werden, werde sie nicht aufgezeichnet, sagte die Sprecherin des Senders.
Der Sprecher der „Christsozialen Katholiken in der CSU“, Thomas Goppel, hatte zuvor den WDR vor einer Ausstrahlung der Papst-Verunglimpfung gewarnt. Der Kabarettist Schmitz sei ein „degoutanter Versager“, der sich „im geistigen Sinn wie die U-Bahn-Randalierer“ verhalte, kritisierte der frühere bayerische Staatsminister. Damit seien die Grenzen des Anstands weit überschritten worden.
Ähnliche äußerte sich der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis, der die Papst-Nummer als „Ausdruck von Bosheit und Dummheit“ bezeichnete. Das sei „nicht einmal unterstes Niveau“. (krk)