LEIPZIG. Die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hat das Internetportal „Orte der Repression“ freigeschaltet. Das Portal dokumentiert 45 Orte der Haft oder der Teilung Deutschlands in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR. Darunter befinden sich alle sowjetischen Speziallager und die Untersuchungshaftanstalten des Ministeriums für Staatssicherheit ab Bezirksebene. Hinzu kommen Hinrichtungsstätten und ausgewählte Strafvollzugseinrichtungen sowie exemplarische Grenzorte.
Bislang seien im Internet keine fundierten Informationen über Repressionsorte und das Leid der Opfer in der zweiten deutschen Diktatur verfügbar gewesen, sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) bei der Freischaltung des Portals im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig.
Verharmlosungstendenzen entgegentreten
„Mit zunehmendem zeitlichen Abstand vermehren sich Tendenzen, die DDR, ein Unrechtsstaat, der Menschenrechte verletzte und Bürgerrechte versagte, zu verharmlosen“, so Neumann. Deshalb habe das Haus der Geschichte diese Plattform geschaffen, die einer breiten Nutzerschicht und insbesondere Jugendlichen Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit diesem wichtigen historischen Thema biete.
Die beteiligten Gedenkstätten hatten dem Portal geschichtliche Hintergründe, Fotos und Zeitzeugeninterviews zur Verfügung gestellt. Kulturstaatsminister Neumann finanzierte das Geschichtsprojekt mit 90.000 Euro. (cs)