BERLIN. Zwei Jahre nach dem Kunduz-Luftangriff haben die Hinterbliebenen der dabei getöteten Afghanen Deutschland aufgefordert, die Entschädigungszahlungen deutlich zu erhöhen. Der von den Angehörigen beauftragte Anwalt, Karim Popal, sagte, er werde in der kommenden Woche dazu Klage vor dem Landgericht Bonn erheben, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.
Die bisher ausgezahlten 5.000 Euro pro Opfer seien von den Familien als Beleidigung aufgefaßt worden und müßten deswegen auf 33.000 Euro erhöht werden, forderte Popal. Zudem sei ein Großteil des Geldes an die „korrupte Provinzregierung“ und örtliche Kriegsfürsten verteilt worden.
Hintergrund ist der vom deutschen Oberst Klein angeordnete Luftangriff auf zwei von den Taliban entführte Tanklastwagen in der nähe eines deutschen Stützpunktes. Bei dem amerikanischen Bombardement sollen im September 2009 bis zu 142 Personen ums Leben gekommen sein. (ho)