Für Sonnabend ruft der Bundesverband Lebensrecht e.V. (BVL) in Berlin zum „Marsch für das Leben“ auf. Im vergangenen Jahr demonstrierten rund 1.800 Lebensrechtler und die Veranstalter erhoffen sich wieder eine rege Teilnahme, wenn es unter der Losung „Ja zum Leben – für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie!“ darum geht, für das ungeborene Leben einzutreten. Wie in den vergangenen Jahren werden auch diesmal weiße Kreuze getragen, die symbolisch an die Dunkelziffer der Abtreibungen erinnern.
Offiziellen Angaben zufolge beläuft sich diese Zahl auf weltweit 125.000 Schwangerschaftsabbrüche pro Tag. „Das sind mehr als 45 Millionen Tötungen im Jahr“, sagte der BVL-Vorsitzende Martin Lohmann. In Deutschland zählte das Statistische Bundesamt im vergangenen Jahr 110.431 Abtreibungen. Da aber nicht alle gemeldet werden, so Lohmann, „müssen wir leider von einer viel größeren Zahl ausgehen“. Nur etwa zweieinhalb Prozent der in Deutschland vorgenommenen Abtreibungen erfolgen nach medizinischer oder kriminologischer Indikation. Der „Rest“, also rund 97,5 Prozent, sind Resultat der Beratungsregelung.
Abtreibungen werden vom Steuerzahler getragen
Nach dieser ist der Schwangerschaftsabbruch zwar weiterhin rechtswidrig, bleibt aber straffrei. Trotzdem werden die Kosten von etwa 90 Prozent aller nach dieser Beratungsregelung vorgenommenen Abtreibungen vom Steuerzahler getragen. „Wir fordern seit Jahren, daß die Tötung ungeborener Menschen nicht von den Krankenkassen bezahlt wird. Denn Schwangerschaft ist ebensowenig eine Krankheit wie ein im Mutterleib wachsendes Kind. Es ist eine Schande, daß die Abtreibung irgendwie von allen bezahlt wird“, sagte Lohmann der JUNGEN FREIHEIT.
Dies ist auch ein Grund dafür, daß der Demonstrationszug diesmal um 13 Uhr vor dem Kanzleramt startet. Da die „Botschaft vom Ja zum Leben“ in die Mitte der Gesellschaft und der Politik gehöre, beginnen die Veranstalter da, „wo unser politisches Zentrum ist“. Denn „dort muß die Nachricht von der Unantastbarkeit und Heiligkeit des Lebens immer wieder ankommen“.
Wie in den vergangenen Jahren haben unter dem Motto „What the Fuck“ Linksextremisten dazu aufgerufen, den „Marsch für das Leben“ zu stoppen. In der Vergangenheit kam es regelmäßig zu Übergriffen auf Demonstrationsteilnehmer.
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JF 38/11