DORTMUND. Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Geschäftsführer der Linksjugend in Nordrhein-Westfalen, Serdar Agit Boztemur, eingeleitet. Er soll bei der Räumung einer Sitzblockade am Wochenende einer Beamtin der Bereitschaftspolizei in den Arm gebissen haben.
„Die Kollegin hatte deutliche Bißspuren am Unterarm“, berichtete ein Polizist der Bild-Zeitung. Der Sprecher der Dortmunder Staatsanwaltschaft, Henner Kruse, bestätigte, daß die Behörde wegen Landfriedensbruch und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ermittele. Dagegen bestritt die Linksjungend NRW die Vorwürfe. Die Polizei habe die „schutzlosen SitzblockiererInnen immer wieder mit Tritten und Schlägen“ traktiert. Zudem hätten „alle PolizistInnen dicke Schutzhandschuhe“ getragen, hieß es dazu in einer Pressemitteilung.
Gewaltexzesse gegen Polizeibeamte
Der 22jährige kurdischstämmige Politiker nahm als sogenannter „parlamentarischer Beobachter“ an den Protesten gegen die angemeldete Demonstration sogenannter „autonomer Nationalisten“ am 3. September in Dortmund teil. Er ist Mitarbeiter des Fraktionschefs der Linkspartei im Landtag von Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Zimmermann, der ebenfalls anwesend war.
Bei den gewalttätigen Ausschreitungen hunderter linksextremer Gegendemonstranten wurden nach Polizeiangaben 42 Polizeibeamte verletzt und 246 Linksextremisten festgenommen. „Die Gewaltexzesse gegen Polizeibeamte in Dortmund haben mit demokratischem Protest gegen Rechtsextremisten überhaupt nichts mehr zu tun“, kommentierte der Dortmunder Polizeipräsident Hans Schulze das Geschehen vom Wochenende. (cs)