HAMBURG. Mehrere evangelische Altbischöfe haben in einem Offenen Brief gegen die Regelungen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Zusammenleben homosexueller Pfarrer protestiert. Homosexuelle Partnerschaften seien gemäß der Heiligen Schrift als „widernatürlich und schöpfungswidrig“ anzusehen, heißt es dem in der Zeit-Beilage Christ & Welt veröffentlichten Schreiben der acht Altbischöfen, darunter der württembergische Altlandesbischof Gerhard Maier, der frühere Thüringer Bischof und Vorsitzende des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR, Werner Leich, sowie der braunschweigische Altbischof Gerhard Müller.
„Die Kirche muß homosexuellen Menschen raten, bindungslos zu bleiben“, forderte der Sprecher der Reformgegner und Altbischof des Sprengels Holstein-Lübeck in der Nordelbischen Evangelischen Kirche, Ulrich Wilckens. „Gleichgeschlechtliches Zusammenleben“ gehöre „in exemplarisch herausgehobener Weise zu den gottwidrigen Verhaltensweisen“, so die Theologen.
Die EKD hatte auf der Synodentagung im November ein neues Pfarrdienstgesetz für ihre rund 20.000 Geistlichen beschlossen. Dieses ermöglicht es den Pfarrern auch weiterhin mit gleichgeschlechtlichen Partnern zusammenzuleben, da zur Lebensführung der Geistlichen keine Regelungen getroffen wurden. Dies obliegt den Landeskirchen. (krk)