HAMBURG. Das Hamburger Landgericht hat den sogenannten „20-Cent-Mörder” Onur K. zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Der 19 Jahre alte türkische Jugendliche hatte einen Dachdecker zusammen mit einem Freund totgeschlagen.
Ein früheres Urteil, das noch eine Haftstrafe vorsah, hatte der Bundesgerichtshof (BGH) aufgehoben, da so keine erzieherische Wirkung erzielt werden könne, berichtet die Hamburger Morgenpost.
Die Richter hatten zudem argumentierten, die Tat sei kein Ausdruck „besonderer krimineller Energie“, da das Opfer zufällig an dem Faustschlag verstorben sei. Somit sei ein „eher ungewöhnlicher Kausalzusammenhang“ gegeben, der keine Haftstrafe rechtfertige.
Geplanter Abendschulbesuch mildernd gewertet
Zudem müsse mildernd berücksichtigt werden, daß der Täter nun eine Abendschule besuchen wolle. Mit der Bewährungsstrafe folgte das Landgericht damit den Vorgaben des BGH.
Onur K. hatte sein Opfer zusammen mit seinem Freund Berhan I. 2009 totgeprügelt, nachdem dieses sich weigerte, den beiden 20 Cent zu geben. Nach der Tat behaupteten die Täter, sie hätten zugeschlagen, weil der Dachdecker mit einer Flasche auf sie zugekommen sie.
Thomas M. erlag drei Wochen nach der Attacke seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus. Der zweite Täter wurde zu einer Jugendstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt. (ho)