OSNABRÜCK. Der Religionswissenschaftler Rauf Ceylan hat mehr Nachwuchskräfte für islamische Theologie an den deutschen Universitäten gefordert. „Wenn wir in Europa im Disput über islamische Theologie mithalten wollen, brauchen wir dringend qualifizierte Wissenschaftler“, sagte Ceylan dem epd.
In Deutschland werde aber auch schon heute eine Menge für Nachwuchsförderung der Islamwissenschaften getan. So habe die Essener Mercator-Stiftung beschlossen, gemeinsam mit sechs Universitäten ein Graduiertenkolleg für bis zu 15 Doktoranden der islamischen Theologie einzurichten. Zudem werde die Universität Osnabrück fünf weitere Doktoranden einstellen, die von der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung bezahlt würden, so der Professor für islamische Religionswissenschaften.
Die Bundesregierung hatte bereits im Oktober angekündigt, die islamische Theologie an den Universitätsstandorten Tübingen, Münster und Osnabrück mit rund zehn Millionen Euro zu fördern und je Standort fünf Forschungsprofessuren auszuschreiben. Die zwei bisher ausgeschriebenen Lehrstühle in Osnabrück werden voraussichtlich mit ausländischen Bewerbern besetzt. (cs)