BERLIN. Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach (CDU), hat sich enttäuscht vom Deutschlandbeauftragten Polens, Wladyslaw Bartoszewski, gezeigt. „Bartoszweski hat einen schlechten Charakter. Das sage ich ohne Wenn und Aber”, sagte Steinbach dem ARD-Morgenmagazin und verwies auf „persönliche Erfahrungen”.
„Ich habe Bartoszewski sehr bewundert”, sagte Steinbach. „Ich habe ihm Briefe geschrieben, herzliche Briefe, vor Jahren.” Bartoszewski habe nie auf diese Briefe geantwortet. Der 88 Jahre alte Historiker, der zeitweise als Widerstandskämpfer im Konzentrationslager Auschwitz interniert war und 1941 schwer krank entlassen wurde, hat Steinbach wiederholt öffentlich scharf angegriffen. Zuletzt verglich er sie mit dem Bischof der Pius-Priesterbruderschaft, Richard Willamson.
Steinbach hatte vor kurzem auf einer Klausur der Unionsfraktion im Bundestag bemerkt, daß Polen seine Streitkräfte bereits im März 1939 mobilisiert habe. Daraufhin war es in der Sitzung zu einem Streit gekommen. Wenig später kündigte die Frankfurter Bundestagsabgeordnete an, sich aus dem Vorstand der CDU zurückzuziehen. Der Fernsehmoderator Michel Friedman legte der CDU zudem den Ausschluß Steinbachs nahe. (FA)