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Berliner Stadtschloß: Stadtschloß: Förderverein fordert früheren Baubeginn

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Berliner Stadtschloß
 

Stadtschloß: Förderverein fordert früheren Baubeginn

Der Förderverein Berliner Schloß hat gefordert, mit dem Wiederaufbau des Stadtschlosses spätestens im Juni 2013 zu beginnen. Andernfalls laufe man Gefahr, daß sich eine neue Bundesregierung vor der Verantwortung drücken werde.
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Simulation des Berliner Stadtschlosses: „Falsche Prioritätensetzung“ Foto: Eldaco

BERLIN. Der Förderverein Berliner Schloß hat gefordert, daß der Wiederaufbau des Stadtschlosses spätestens im Juni 2013 begonnen werde. „Unsere wichtigste Aufgabe wird es jetzt sein, dafür zu kämpfen“, sagte Geschäftsführer Wilhelm von Boddien laut einem Bericht der Nachrichtenagentur ddp.

Der Baubeginn müsse so gewählt werden, daß die jetzige Bundesregierung noch im Amt sei, betonte Boddien. Da niemand wisse, wer danach in Deutschland regieren werde, sei ansonsten zu befürchten, daß man sich dann möglicherweise vor der Verantwortung für den Schloßneubau drücken werde.

Die Bundesregierung hatte während ihrer sogenannten „Sparklausur“ beschlossen, die Rekonstruktion des früheren Hohenzollernschlosses bis mindestens 2014 zu verschieben. Ursprünglich sollten die Bauarbeiten bereits im Herbst 2011 beginnen.

Zukunft des Schlosses völlig ungewiß

Das Projekt könne erst verwirklicht werden, wenn die Bundesfinanzen saniert seien, heißt es zur Begründung. Es seien „ernste und schwierige Zeiten“, stellte Bundeskanzlerin Angela Merkel fest: „Wir können uns nicht alles leisten, was wir wünschen, wenn wir Zukunft gestalten wollen.“

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) nannte die Verschiebung  ein „Armutszeugnis“ und sprach von einer „erneuten persönlichen Niederlage“ Merkels. Die Zukunft des Schlosses sei damit völlig ungewiß, so Wowereit.

Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) betonte dagegen, der Beschluß des Bundestages aus dem Jahr 2002 zum Berliner Schloß gelte nach wie vor. Die gewonnene Zeit solle als Chance begriffen werden, um das „Jahrhundertprojekt“ noch stärker in der Öffentlichkeit zu verankern.

„Ohrfeige für die vielen engagierten Bürger“

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, bedauerte den Kabinettsbeschluß. Die Verschiebung verschlinge nun weitere Mittel und stelle sein Haus vor große Herausforderungen, da sich der geplante Umzug einiger Museen dadurch verzögere.

Bereits im Vorfeld der Entscheidung hatte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) in der Super Illu die Überlegungen als „falsche Prioritätensetzung“ der schwarz-gelben Koalition bezeichnet.

Thierse sprach in diesem Zusammenhang von einer „Ohrfeige für die vielen engagierten Bürger“, die den Bau mit Spenden unterstützen wollten. (vo)

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