BERLIN. Nach den Schmierereien am sowjetischen Ehrenmal für den unbekannten Soldaten in Berlin hat das russische Außenministerium die deutschen Behörden scharf kritisiert. Es sei bedauerlich, daß die „böswillige Provokation, die die historische Aussöhnung der Völker von Rußland und Deutschland überschattet habe“, nicht verhindert wurde, heißt es in einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti.
Unbekannte hatten in der Nacht zum 8. Mai mit roter Farbe „Mörder“ auf das Ehrenmal im Berliner Tiergarten geschrieben. Die Schmierereien waren vom Wachschutz gegen 4.30 Uhr entdeckt worden. Während der Kranzniederlegung am 8. Mai waren sie mit einer schwarzen Folie verdeckt worden.
Russische Botschaft schickt Protestnote
Die russische Botschaft in Berlin hatte am Montag in einer Protestnote an das Auswärtige Amt eine umfassende Untersuchung des Vorfalls gefordert.
Das Ehrenmal unweit des Brandenburger Tors war im November 1945 eingeweiht worden. Bei seinem Bau wurden auch Marmor- und Granitblöcke aus der zerstörten Reichskanzlei verwendet worden. Symbolisch sollte es die von Albert Speer und Adolf Hitler geplante Nord-Süd-Achse von der Ost-West-Achse abriegeln. (krk)