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Österreichischer Südtirol-Aktivist in Integrationsrat gewählt

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Andreas-Hofer-Denkmal in Innsbruck: Vorbild für den Südtiroler Freiheitskampf Foto: JF

MEERBUSCH. Der österreichische Arzt Erhard Hartung ist am vergangenen Sonntag in den Integrationsrat der nordrhein-westfälischen Stadt Meerbusch gewählt worden. Wegen seiner Beteiligung am Freiheitskampf in Südtirol in den sechziger Jahren, hatte ihn die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) im Rat der Stadt vor der Wahl zum Verzicht auf die Kandidatur aufgefordert.

Hartung, der nach eigenen Angaben die Unabhängigkeitsbewegung der Südtiroler („Los von Rom!“) unterstützt hatte, indem er vor allem Opfern italienischer Folterungen half, wurde 1971 von einem italienischen Gericht in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt.

Drittbestes Ergebnis

Die Justiz legte ihm die Beteiligung an einem Sprengstoffanschlag zur Last, bei dem 1967 vier italienische Soldaten ums Leben kamen. Hartung ist Presseberichten zufolge 1969 nach Deutschland geflohen. Das italienische Urteil nannte er gegenüber der Rheinischen Post „erwiesen menschenrechtswidrig“.

Die Verurteilung hatte jedoch ohnehin keine Auswirkungen auf seine Wählbarkeit; diese verliert ein Kandidat nur dann, wenn er innerhalb der vergangenen fünf Jahre zu einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr verurteilt wurde.

Von den sechs Kandidaten, die in den Meerbuscher Integrationsrat gewählt wurden, erhielt der Österreicher das drittbeste Ergebnis. Allerdings lag die Wahlbeteiligung mit 7,4 Prozent deutlich unter den Erwartungen.

Hartung gehörte im Jahr 2008 zu den Unterzeichnern einer „Grundsatzerklärung ehemaliger Südtiroler Freiheitskämpfer gegen Faschismus und Nazismus“. (vo)

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