HAMBURG. Der Hamburger Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) hat angesichts der tödlichen Messerattacke auf einen 19jährigen Mann in einem S-Bahnhof eine Debatte über den Anteil jugendlicher Einwanderer an Gewalttaten gefordert.
Es müßten dabei schonungslos alle Fakten beim Namen genannt werden: „Und zur Wahrheit gehört eben auch, daß derartige Gewaltstraftaten von deutlich überproportional vielen Jugendlichen mit Migrationshintergrund verübt werden“, stellte der Senator fest.
Ahlhaus forderte außerdem, daß bei „solchen Intensivtätern endlich eine angemessene Strafe folgen“ müßte. „Und zwar schnellstmöglich“, so der Christdemokrat. Dies sollten endlich „auch diejenigen einsehen, die meinen, mit gutem Zureden und wissenschaftlich ausgefeilten Präventionsprogrammen Schwerverbrechern beizukommen.“
Verdächtiger gehört zu Top-Kriminellen
Laut Staatsanwaltschaft ist der Haupttatverdächtige, ein 16 Jahre alter Afghane mit deutschem Paß, am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt worden. Wie die Welt berichtete, fiel der als Intensivtäter bekannte Elias A. bereits im Alter von zehn Jahren den Behörden auf. Seit 2009 gehöre er zu den von der Polizei geführten hundert Top-Kriminellen der Stadt.
Das Einwandererkind sei jedoch noch nie inhaftiert, sondern lediglich zu fünf Tagen Arbeitsleistung verurteilt worden, nachdem es Lehrer verprügelt hatte. Aufgrund seiner kriminellen Vergangenheit sei der Tatverdächtige auf den Aufnahmen der Überwachungskameras von Kriminalbeamten sofort identifiziert und am Montag festgenommen worden.
Unterdessen haben Ahlhaus, Familiensenator Dietrich Wersich (CDU), Bildungssenatorin Christa Goetsch sowie Justizsenator Till Steffen (beide GAL) angekündigt, ihre Behörden wollten den Fall gemeinsam aufarbeiten. Im Mittelpunkt sollen dabei „die individuellen, familiären und strafrechtlichen Vorgeschichten der Jugendlichen sowie die staatlichen Maßnahmen stehen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Senatoren. (vo)