LEIPZIG. Der thüringische CDU-Fraktionschef Mike Mohring hat seine Partei dazu aufgerufen, mehr Vertreter des konservativen Flügels in Führungspositionen zu wählen. Der Parteitag im November tue gut daran, auch den konservativen Flügel stark genug in die Führungsgremien zu berufen“, sagte Mohring der Leipziger Volkszeitung.
Die CDU sei auf der Suche nach „Maß und Mitte“, beklagte der Thüringer Fraktionsvorsitzende. Sie habe aber beides noch nicht gefunden. Der CDU fehle „der Knoten“ als Ausgangspunkt, der die drei Wurzeln der Union – die konservative, die liberale und die christlich-sozial – ausgewogen miteinander verbinde. „Manchmal erscheint es, als ob das eine ohne das andere auch gilt“, kritisierte Mohring.
Gleichzeitig forderte er ein Ende der Diskussion über die Möglichkeit einer neuen Partei rechts der Union. „Wer darüber redet, der befördert dieses Projekt mehr, als daß er es verhindert“, warnte der CDU-Politiker.
Uneinigkeit im wertekonservativen Arbeitskreis
Unterdessen herrscht laut der LVZ im wertekonservativen Arbeitskreis der CDU Uneinigkeit über ein Papier des hessischen CDU-Fraktionschefs Christean Wagner für den bevorstehenden Parteitag. In diesem wird in gesellschaftspolitisch wichtigen Fragen wie der Familien- und Integrationspolitik eine klare Absage an den „modernistischen Zeitgeist“ gefordert.
Unklar ist, ob der Arbeitskreis – dem neben Mohring auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus und der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, angehören – das Papier nur entschärft oder gar einbringen wird. Entscheidend sei, ob Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem geplanten Fünf-Punkte-Programm verstärkt Rücksicht auf den konservativen Flügel nehme. (krk)