GENF. Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat am vergangenen Freitag eine Resolution für ein weltweites Verbot von religiöser Diffamierung beschlossen. Die auf Antrag der Organisation der Islamischen Konferenz zustande gekommene Erklärung richtet sich jedoch ausschließlich gegen eine Verunglimpfung und Beleidigung des Islam.
Danach soll dieser nicht in Verbindung mit Terrorismus, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen gebracht werden. Zudem werden die Regierungen weltweit dazu aufgefordert, rassistische Inhalte, die sich gegen die Religionen und deren Anhänger richten, zu verbieten.
Deutschland gegen Resolution
Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AP wurde die Resolution mit 24 zu 14 Stimmen bei neun Enthaltungen angenommen. Unter anderem stimmten neben Kanada, Japan und Südkorea auch europäische Staaten, darunter Deutschland, gegen die Erklärung.
Die deutsche Delegierte Brigitta Maria Siefker-Eberle begründete die Ablehnung damit, daß religiöse Intoleranz weltweit verbreitet sei und nicht auf eine Religion beschränkt werden dürfe. Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen zählt 47 Mitglieder, darunter 17 Vertreter islamischer Staaten. Diese verfügen zusammen mit den afrikanischen Staaten über eine Mehrheit in dem Gremium. (krk)