BERLIN. Die Zahl gewaltsamer Übergriffe von Linksextremisten auf tatsächliche oder vermeintliche Rechtsextremisten hat in der deutschen Hauptstadt deutlich zugenommen. Dies teilte der Berliner Polizeipräsident Dieter Glietsch dem Tagesspiegel mit.
Demnach haben die Beamten im ersten Halbjahr 2009 bereits 21 derartige Taten gezählt, während im selben Zeitraum des Vorjahres nur acht vergleichbare Delikte registriert wurden.
Beide Richtungen im Auge behalten
Mit Blick auf die jüngsten Auseinandersetzungen zwischen Links- und Rechtsextremen im Berliner Stadtteil Friedrichshain kündigte der Polizeipräsident an, die Sicherheitskräfte würden die Lage „sehr genau im Auge behalten“. Man werde dort präsent sein, wo mit Übergriffen zu rechnen sei, betonte Glietsch. Dies gelte „für beide Richtungen“.
Glietsch hatte erst im Juni angesichts zunehmender Gewalttaten Politik und Gesellschaft aufgefordert, sich genauso konsequent vom Linksextremismus abzugrenzen, wie dies im Fall des Rechtsextremismus üblich sei. (vo)