BERLIN. Der katholische Bischof der Piusbruderschaft, Richard Williamson, ist offenbar als Leiter eines Priesterseminars nahe der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires abgesetzt worden.
Wie die argentinische Nachrichtenagentur DyN berichtet, sei ihm vom Leiter der Piusbruderschaft für Lateinamerika, Christian Bouchacourt, die Lehrbefugnis entzogen worden.
Hintergrund ist die Anzweiflung des Holocaust durch Williamson in einem Interview mit dem schwedischen Fernsehsender Sveriges Television AB. Dieses war bekanntgeworden, nachdem Papst Benedikt XVI. vor zwei Wochen die Exkommunikation von vier Bischöfen der Priesterbruderschaft, darunter Williamson, aufgehoben hatte.
Williamson will sich noch nicht korrigieren
Der Vatikan hatte Williamson nach Bekanntwerden seiner Aussagen zu einer umfassenden Rücknahme aufgefordert. Dem Spiegel sagte der Bischof nun aber, er könne nur erklären, wovon er überzeugt sei. Er wolle zuerst nach historischen Beweisen suchen, bevor er sich korrigiere. Dies könne jedoch dauern.
Williamson zeigte sich zudem über die heftigen Reaktionen verwundert, die sein Interview in Deutschland hervorgerufen habe. Er glaube vielmehr, daß man ihn als Werkzeug benutze, um gegen die Priesterbruderschaft und den Papst zu agieren. „Offenbar hat der deutsche Linkskatholizismus es Ratzinger noch nicht verziehen, daß er Papst geworden ist.“
Aufgrund von Williamsons aktuellen Äußerungen gegenüber dem Spiegel forderte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, in der Bild am Sonntag Konsequenzen: „Herr Williamson ist unmöglich und unverantwortlich. Ich sehe jetzt keinen Platz für ihn in der katholischen Kirche.“
Weihbischof Wagner hält Homosexualität für heilbar
Für Aufsehen sorgte am Wochenende auch der neue Weihbischof von Linz, Gerhard Maria Wagner. In einem Interview mit der österreiichischen Zeitschrift Profil sagte Wagner, er halte Homosexualität für heilbar. Es gebe genügend Beispiele dafür, nur spreche niemand davon.
Verschiedene Homosexuellenverbände griffen den Weihbischof daraufhin scharf an. Der SPÖ-Politiker und Bundesvorsitzende der Initiative Sozialdemokratie und Homosexualität, Peter Traschkowitsch, sagte laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA: „Wer auf diese Weise ganze Menschengruppen mit Verachtung, Intoleranz und Überheblichkeit überschüttet, dem steht es nicht zu, von Barmherzigkeit und Nächstenliebe zu sprechen und zu predigen.“