BERLIN. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich für eine Gleichstellung des Islam in Deutschland mit anderen Religionsgemeinschaften ausgesprochen.
Der Tageszeitung (taz) sagte Schäuble, sein Ziel sei „eine ähnliche Form der staatlichen Kooperation mit den Muslimen in Deutschland wie mit anderen Religionsgemeinschaften“. Allerdings müsse dabei berücksichtigt werden, daß Deutschland von der christlichen Religion und Kultur geprägt sei.
„Die Gutwilligen wollen wir ja gewinnen“
Schäuble bedauerte außerdem, daß Ende Mai keine muslimischen Vertreter zum Staatsakt anläßlich der Feierlichkeiten des sechzigsten Geburtstages des Grundgesetzes eingeladen worden waren. Es sei ihm peinlich, daß dies von seinem Ministerium versäumt worden sei. Integration sei aber eben ein Lernprozeß, „auch in meiner Behörde“.
Der CDU-Politiker verteidigte zudem, daß das Innenministerium zur Islamkonferenz diese Woche auch Vertreter des Islamrates eingeladen habe, obwohl dieser von der Organisation Milli Görüs dominiert wird: Zwar werde Milli Görüs vom Verfassungsschutz beobachtet, dies bedeute aber nicht, daß man nicht mit ihnen sprechen dürfe. „Die Gutwilligen wollen wir ja gewinnen“, sagte Schäuble der taz. (krk)