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Fall Rohbohm: SPD-Politiker kritisiert CDU-Abgeordnete

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Die CDU-Bundestagsabgeordnete Martina Krogmann Foto: Bundestag
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Mathias Brodkorb (SPD) Foto: Privat

SCHWERIN. Im Streit um den konservativen CDU-Lokalpolitiker Hinrich Robohm hat der Schweriner Landtagsabgeordnete Mathias Brodkorb (SPD) in einem offenen Brief die CDU-Bundestagsabgeordnete Martina Krogmann scharf angegriffen und ihr vorgeworfen, sich auf Kosten Rohbohms zu profilieren.

Krogmann hatte Rohbohm, der CDU-Vorsitzender im niedersächsischen Jork ist, vorgeworfen, er habe in Artikeln für die JUNGE FREIHEIT die Grenzen zwischen konservativen und rechtsextremistischen Positionen verwischt.

„Ja tut denn die Wahrheit schon so weh?“

Er habe alle JF-Artikel Rohbohms gelesen, schreibt Brodkorb in dem Brief an Krogmann. „Zeile um Zeile. Und dort findet sich nichts, aber auch rein gar nichts, was den von Ihnen geäußerten Vorwurf erhärten könnte.“ Er bezweifle, daß Krogmann ebenfalls alle Artikel Rohbohms gelesen habe.

„Keine Frage: Zahlreiche der von Rohbohm verantworteten Artikel atmen einen konservativen Geist, der rechts von der Merkel-Union steht, aber angesichts des ‘inhaltsleere(n) Niemandsland(es)’ (Rohbohm), das Frau Merkel so virtuos verkörpert, ist das ja nun wahrlich keine Leistung mehr.“

Und weil die CDU in den Beiträgen Rohbohms ebenfalls nichts finden könne, was so anstößig sei, daß dies einen Rücktritt oder eine Abwahl Rohbohms rechtfertigen könnte, stürze man sich auf seinen Hinweis, daß Angela Merkel in ihrem früheren Leben FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda gewesen sei. „Ja tut denn die Wahrheit schon so weh?“, fragt Brodkorb.

<---newpage---> „Man hätte dann immerhin seinen eigenen Enkeln etwas zu erzählen“

Der SPD-Politiker, der die Internetseite „Endstation Rechts“ betreibt, auf der der Brief veröffentlicht worden ist, erinnerte an den Fall des thüringischen CDU-Politikers Peter Krause, der im vergangenen Jahr nach heftigen Angriffen wegen seiner zeitweiligen Tätigkeit als Redakteur der JF auf das Amt des Kultusministers von Thüringen verzichten mußte.

„Rufen Sie Herrn Krause doch einmal an und fragen ihn, wie es sich anfühlt, wenn auf das Auto der eigenen Frau ein Anschlag verübt wird, weil andere Leute von einem behaupten, man verwische die Grenze hin zu ‘unerträglichem braunen Gedankengut’“, fordert Brodkorb Krogmann auf.

„Ich warte wirklich darauf, wann in der Union mal wieder einer oder eine in führender Position den Charakter und den Schneid hat, sich bei an den Haaren herbeigezogenen Vorwürfen vor die eigenen Mitglieder zu stellen und den Angreifern vor laufender Kamera trotzig und widerborstig zu widerstehen. Ja ist es denn wirklich so schwer, ein einziges Mal anständig und mutig zugleich zu sein? Man hätte dann immerhin seinen eigenen Enkeln einmal etwas zu erzählen“, schreibt Brodkorb weiter.

„Schweigen Sie dann doch wenigstens“

Der SPD-Politiker begründet sein Eintreten für Rohbohm mit einem vitalen Interesse am Selbsterhalt. „Denn, seien wir einmal ehrlich, unter den Strukturmechanismen, unter denen heute Rohbohm und Krause leiden, litten noch vor einigen Jahrzehnten Linke – z. B. unter Axel Springer und Co. Seinerzeit reichten lange Haare, um als Bolschewist oder RAF-Terrorist zu gelten. Es könnte also auch alles wieder anders kommen.“

Das Besondere an dem Verhalten Krogmanns sei, „daß nicht der politische Gegner jemanden zu Boden wirft und hernach auf den Gefallenen tritt (das war noch im Fall Krause so), sondern Sie dies selbst besorgen“. Die CDU-Politikerin bediene damit willfährig und offenbar aus eigenen Karriereinteressen Strukturmechanismen der medialen Öffentlichkeit, die letztlich alle treffen können.

„Vielleicht haben Sie ja beim nächsten Mal den Mut, wenigstens Ihre eigenen Leute gegen absurde Vorwürfe zu verteidigen – vom politischen Gegner wage ich ja gar nicht zu träumen, das wäre wohl zu viel verlangt. Aber wenn Sie diesen Mut nicht aufbringen können, dann seien Sie in Zukunft doch nicht auch noch so feige, auf die eigenen Leute einzutreten, die vom Gegner bereits zu Boden geworfen wurden. Schweigen Sie dann doch wenigstens“, schließt Brodkorb seine Kritik an Krogmann. (ms)

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