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Religionsfreiheit: Böhmer hofft auf bessere Lage für Christen in der Türkei

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Religionsfreiheit
 

Böhmer hofft auf bessere Lage für Christen in der Türkei

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, sieht in der Türkei neue Chancen für die christliche Minderheit, ihren Glauben zu praktizieren.
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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

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Hoffen auf die Türkei: Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Maria Böhmer Foto: Deutscher Bundestag

BERLIN. Staatsministerin Maria Böhmer (CDU) hat das Recht der christlichen Minderheit in der Türkei betont, ihren Glauben sichtbar praktizieren zu dürfen. Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration reagierte damit auf Äußerungen des Präsidenten des Amtes für Religiöse Angelegenheiten der Türkei, Ali Bardakoglu, und des türkischen Staatsministers Faruk Celik am vergangenen Samstag in Köln.

Anläßlich der Grundsteinlegung für eine von der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) getragenen Moschee im Kölner Stadtteil Ehrenfeld hatten beide versichert, vor dem Hintergrund der Diskussion um die geschlossene Paulus-Kirche (Pavlos Kilisesi) in Tarsus auf die christliche Minderheit in der Türkei zugehen zu wollen.

„Die jüngsten Äußerungen geben uns Hoffnung“, sagte Böhmer. Sie seien ein wichtiges Signal für die Christen in der Türkei und in der gesamten Welt. „Jetzt kommt es darauf an, den Worten Taten folgen zu lassen.“

„Ankündigungen wahr machen“

Die Debatte dreht sich um die Zulassung von Gottesdiensten in der ehemaligen Kirche, die im Geburtsort des Apostels Paulus steht. Gegenwärtig darf das Gebäude vorwiegend nur als Museum genutzt werden. Das Gotteshaus war 1943 vom türkischen Staat beschlagnahmt worden und fand bis zum Paulus-Jahr, das Ende Juni zu Ende ging, fast ausschließlich museale Verwendung. Für die Dauer des Gedenkjahres hatte die türkische Regierung per Sondererlaubnis die Nutzung der Kirche für christliche Gebetszeiten und Gottesdienste gestattet.

Die Sondererlaubnis, das Gotteshaus als christliche Kirche für Gottesdienste verwenden zu können, war von Ankara auf unbestimmte Zeit verlängert und die Befugnis zur endgültigen Regelung an die kommunalen Behörden von Tarsus delegiert worden. Tarsus war bis 1922 eine der wichtigsten christlich geprägten Städte im Südosten Kleinasiens.

Die Integrationsbeauftragte Böhmer mahnte, die Religionsfreiheit in der Türkei dürfe nicht nur auf dem Papier existieren, sondern müsse auch im Alltag garantiert werden. „Der Umgang der türkischen Regierung mit der Pauluskirche ist der Lackmustest für die Türkei bei der Religionsfreiheit“, erklärte sie. Sie appelliere „mit Nachdruck“ an die türkische Regierung, ihre Ankündigungen wahrzumachen „und an einer Lösung mitzuwirken, die auch vor Ort in Tarsus Bestand hat“.

Kirche ist Versprechungen zum Trotz immer noch Museum

„Die Religionsfreiheit ist ein hohes Gut, das in Deutschland durch unser Grundgesetz geschützt ist und Moscheebauten wie in Köln möglich macht. Wer Religionsfreiheit garantiert, fördert die gegenseitige Toleranz der Religionen und ein friedliches Zusammenleben der Menschen. Daran sollte uns allen gelegen sein“, unterstrich Böhmer.

Die Türkische Bischofskonferenz hatte die Behörden wiederholt aufgefordert, die Pauluskirche ständig für christliche Gottesdienste zu öffnen. Trotz vieler Versprechungen ist das Gotteshaus offiziell weiterhin ein Museum. (ru)

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