BERLIN. Der vertriebenenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme, hat die türkische Regierung für ihre Leugnung des Völkermords an den Armeniern kritisiert. Anläßlich des heutigen Gedenktages an die rund anderthalb Millionen Opfer des Massenmordes sagte Fromme, dieses fehlende Eingeständnis „nimmt den Opfern noch im nachhinein die Würde“.
Fromme zeigte allerdings auch Verständnis für die Schwierigkeit, sich den dunklen Seiten seiner Geschichte zu stellen und verwies auf die deutschen Erfahrungen. Doch „nur die ehrliche Aufarbeitung der eigenen Geschichte kann das Fundament für eine echte Versöhnung schaffen.“
Bis heute leugnet die Türkei eine planmäßige Deportation und Vernichtung der Armenier 1915/1916. Entsprechende Behauptungen können als „Beleidigung des Türkentums“ geahndet werden. Zuletzt sorgte im vergangenen Jahr die Ermordung des armenischen Bürgerrechtlers Hrant Dink durch einen türkischen Nationalisten für Schlagzeilen.