AACHEN. Nach dem Mord an einem jungen Deutschen in Stolberg bei Aachen, der als Sympathisant der NPD galt, ist das Tatmotiv weiterhin unklar. Der 19jährige wurde in der Nacht zum Samstag auf dem Rückweg von einer NPD-Veranstaltung mit dem Messer angegriffen und erlag wenig später seinen schweren Verletzungen.
Die Polizei nahm am folgenden Tag einen 18jährigen Staatenlosen fest. Er hat nach Angaben von Oberstaatsanwalt Robert Deller die Tat weitestgehend eingestanden. Deller sagte gegenüber der JUNGEN FREIHEIT, daß weder politische noch rassistische Gründe für die Tat eine Rolle spielten. Bereits vor der Tat sei es zu Auseinandersetzungen zwischen Täter und Opfer gekommen.
Mahnkundgebung der NPD verläuft ruhig
Der Geschäftsführer der NPD in Nordrhein-Westfalen, Claus Cremer, sieht die Tat dagegen in einem politischen Zusammenhang. Die Hetze gegen die NPD trage nun „mörderische Früchte“. Der Mord sei „das schreckliche Ergebnis einer verfehlten Ausländerpolitik“, sagte er.
Laut Polizeiangaben waren am Samstag zu einer spontanen Mahnkundgebung der NPD rund 170 Teilnehmer gekommen, die von mehreren Hundertschaften der Polizei begleitet wurden.
Polizeipräsident Klaus Oelze, der sich vor Ort persönlich ein Bild von der weitgehend ohne Zwischenfälle verlaufenden Veranstaltung machte, sprach von einer neuen Dimension der NPD-Kundgebung: „Nach wie vor habe ich die feste Absicht, jedes rechtlich zulässige Mittel zu ergreifen, um zu verhindern, daß unsere Region für Personen dieser Couleur attraktiv wird.“