KLAGENFURT/WIEN. Andreas Mölzer, langjähriger Weggefährte Jörg Haiders und FPÖ-Europaabgeordneter, hat am Samstagabend eine Wiedervereinigung von BZÖ und FPÖ als konkrete Konsequenz des plötzlichen Todes des BZÖ-Obmanns und Kärntner Landeshauptmanns in den Raum gestellt, berichtet die Wiener Kronenzeitung.
Es sei nun an allen, die „glauben, freiheitlich eingestellt zu sein“, sich zu überlegen, was denn das Vermächtnis Haiders sei – „und ob eine Kooperation, wie auch immer, das Vermächtnis sein könnte“, wird Mölzer zitiert.
„Angesichts dieser Tragödie, die sich heute Nacht abgespielt hat, sind alle diese Höhen und Tiefen der innenpolitischen Beziehungen auch in einer Gesinnungsgemeinschaft sekundär“, sagte Mölzer. Er sei „sehr froh, daß es zwei, drei Tage vor dieser Tragödie wenigstens noch ein versöhnliches Gespräch“ gegeben habe zwischen Haider und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.
Mölzer würdigt Haider als Volkstribun
Zum Zeitpunkt dieses Treffens am Mittwoch sei er noch davon ausgegangen, daß es sich hier um die Normalisierung des Verhältnisses zweier Parteien gehandelt habe und eine Wiedervereinigung oder ein Modell à la CDU/CSU vom Tisch sei. „Angesichts dieser Tragödie sehe ich das jetzt doch anders.“
Mölzer würdigte Haider „als einer der wenigen vom Zuschnitt eines Volkstribuns“, der ein Gespür für die Sorgen und Nöte der Bevölkerung gehabt und zu den prägendsten Politikern der Zweiten Republik gehört habe.
BZÖ-Generalsekretär Stefan Petzner sagte in der „ZiB“ zu Mölzers Vorstoß, die Frage nach einer Kooperation oder Wiedervereinigung sei eine, die er zum derzeitigen Zeitpunkt „weder beantworten kann noch will“. Er selbst werde auch in Zukunft „dort sein, wo mich meine politischen Freunde haben wollen und brauchen“.