KÖLN. Das Kölner Oberlandgerichts hat das milde Urteil eines Jugendrichters gegen drei Männer aufgehoben, die einen Italiener bei lebendigen Leib angezündet haben.
Das 23 Jahre alte Opfer geriet nach Informationen des Kölner Express vor zwei Jahren in Streit mit einem 19jährigen. Daraufhin entführte dieser im April 2006 mit drei Kumpanen (alle 20 beziehungsweise 21 Jahre alt) den Italiener und zwangen ihn, sich in einem Waldstück auszuziehen und nackt auf eine Plane zu legen.
Jugendrichter ließ Komaschläger frei
Daraufhin wurde das Opfer vom Hals abwärts mit Benzin überschüttet und vom 19jährigen angezündet. Schwerverletzt überlebte der Mann, dessen Haut zu 40 Prozent verbrannte. Bis heute leidet er an den Folgen der Verbrennungen. Jugendrichter Hans-Werner Riehe verzichtete dennoch darauf, die Täter in Haft zu nehmen. Lediglich einer der Männer, die mit Bewährungsauflagen freigelassen wurden, erhielt eine Verwarnung.
„Die Angeklagten sind hinreichend verdächtig, tateinheitlich versucht zu haben, einen Menschen zu töten“,urteilte nun das Oberlandesgericht und hob das Urteil des Jugendrichters auf. Riehe war deutschlandweit durch seine Entscheidung bekannt geworden, den so genannten Kölner Komaschläger freizulassen. Dieser wurde inzwischen wieder gewalttätig.