BERLIN. Mit einer Kleinen Anfrage hat die Bundestagsfraktion der Grünen den geplanten Einbürgerungstest erneut kritisiert. Diesmal bemängelte sie fehlende Fragen zum Umgang mit Homosexualität.
So gehörten „Communities von Lesben und Schwulen“ in Deutschland „zu den gesellschaftlichen Realitäten, auf die Zuwanderinnen und Zuwanderer“ stoßen werden. In den geplanten Einbürgerungskursen finde sich jedoch „keinerlei Hinweis auf das Thema Homosexualität. Weder die Rechte noch die schiere Existenz von Lesben und Schwulen findet im Curriculum Erwähnung“.
„Schwule gehören zur gesellschaftlichen Vielfalt der Bundesrepublik“
Obwohl die Fraktion weiterhin in Frage stellt, „den Erwerb gleicher staatsbürgerlicher Rechte überhaupt von einem Test abhängig zu machen“, drückte sie dennoch ihre Sorge um den Umgang der Einwanderer mit Homosexuellen aus:
„Das Wissen darüber, daß Lesben und Schwule zur gesellschaftlichen Vielfalt der Bundesrepublik gehören (…) und daß es rechtlich anerkannte gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften gibt“, könne bei den Einwanderern „nicht immer vorausgesetzt werden“.
Einbürgerungstest enthalte „Gesinnungsfragen“
Daher „könnte eine Thematisierung von Homosexualität in den Integrationskursen helfen, sich in den Lebensverhältnissen der heutigen Bundesrepublik besser zurechtzufinden“.
Als Ansprechpartner für Integrationskurse empfahlen die Grünen Vereinigungen wie den „Lesben- und Schwulenverband Deutschland“ (LSVD), „Yachad“ (Vereinigung schwuler, lesbischer und bisexueller Jüdinnen und Juden in Deutschland), oder „Gays & Lesbians aus der Türkei“(Gladt).
Der Einbürgerungstest wurde von Grünen-Politikern unter anderem kritisiert, da den Einwanderern ihrer Meinung nach „Gesinnungsfragen“ gestellt würden.