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Bundeswehr: Jung lehnt Eisernes Kreuz ab

Bundeswehr: Jung lehnt Eisernes Kreuz ab

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Bundeswehr: Jung lehnt Eisernes Kreuz ab

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BERLIN. Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, einen neuen Orden für besondere Tapferkeit einzuführen. Er lehnte es allerdings ab, hierfür das Eiserne Kreuz zu erneuern. Es sei offen, wie der neue Orden aussehen könnte.

Gestern hatte der Präsidenten des Verbandes der Reservisten der Bundeswehr, Ernst-Reinhard Beck, vorgeschlagen, einen neuen, militärischen Orden in Gestalt des Eisernen Kreuzes einzuführen. Mit seinem Vorstoß stieß Beck vor allem im Verteidigungsausschusses auf Kritik.

Rainer Arnold, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD, kritisierte gegenüber Spiegel-Online die Absicht, „Medaillen ausschließlich für Tapferkeit“ zu verwenden. Auch halte er das Eiserne Kreuz für „historisch zu belastet“.

Pikanterweise wurde das von Karl Friedrich Schinkel gestaltete, in seiner Schlichtheit preußische Tugenden symbolisierende Kreuz seit seiner Einführung in den Befreiungskriegen 1813 bisher ausschließlich in Kriegszeiten verliehen. So würde sich der offiziell nicht als Kampfhandlung geführte Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr in eine Reihe mit den Befreiungskriegen, dem Krieg von 1870/71 und den beiden Weltkriegen stellen. Eine militärische Tradition, mit der einige Mitglieder des Ausschusses ihre Schwierigkeit haben.

Bereits 2001 von Martin Hohmann gefordert

Eine „Auszeichnung für besondere Tapferkeit“, wie sie Jung anstrebt, wäre ein Novum in der Bundeswehr. Bisher gibt es keinen Orden für militärischen Mut, auch das 1980 eingeführte „Ehrenzeichen der Bundeswehr“ ist nur ein allgemeiner Verdienstorden.

„Ein neuer Orden ist nicht das Dringlichste, was die Bundeswehr jetzt braucht“, sagte Arnolds Parteifreund Hans-Peter Bartels. Bartels machte zuletzt Schlagzeilen, als er die Pensionsansprüche von Brigadegeneral a.D. Reinhard Günzel und Generalmajor a.D. Ulrich K. Wegener wegen ihres umstrittenen Rückbezugs auf die Wehrmachts-Eliteeinheit „Brandenburger“ überprüfen ließ.

Eine Petition an den Bundestag zur Wiedereinführung des Eisernen Kreuzes wurde Ende vergangenen Jahres eingereicht. Bereits 2001 forderte dies der damalige Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann.

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