FRANKFURT/ MAIN. Die Wohnungsgesellschaft „Nassauische Heimstätten Wohnstadt“ hat angekündigt, Wohnungen in Zukunft nur noch nach kulturellem Hintergrund der Interessenten zu vermieten. Wie der Geschäftsführer Thomas Dilger gegenüber der Welt sagte, werde bei Neubelegungen darauf geachtet, daß die neuen Mieter zur größten ethnischen Gruppe innerhalb des Mietshauses passen.
Dadurch sollen „einheitliche ethnische Nachbarschaften in Milieuhäusern“ entstehen. „Eine fünfundsiebzigjährige deutsche Großmutter hat ein anderes Verständnis von Sauberkeit und Erziehung als eine junge Migrantenfamilie“, begründete Dilger die Entscheidung. Die Gesellschaft, die mit 64.000 Wohnungen in Hessen und Thüringen zu den großen der Branche gehört, nimmt damit Abschied von Vorstellungen einer ausgewogen, durchmischten Mieterstruktur, wie sie bisher allgemein als Ideal angesehen wurde: „Wir glauben nicht mehr an die glückliche, gemischte große Heimstättenfamilie.“