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Das Leben ins Recht setzen: Zur aktuellen Debatte um mehr Kinderschutz

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Das Leben ins Recht setzen: Zur aktuellen Debatte um mehr Kinderschutz

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Baby
Neugeborenes Baby

BERLIN. Adventszeit, Weihnachten vor der Tür – für Gläubige wie Nichtgläubige naht auf jeden Fall das Fest der Familie. Kinder mit runden Augen drücken sich Nasen an Schaufensterscheiben platt und sehnen die Bescherung herbei.

Eigentlich eine Zeit der Hoffnung und froher Gedanken. Da sind die Zeitungen in den letzten Tagen wieder voll mit großen Beiträgen über mißhandelte und vernachlässigte Kinder. Schlagzeilen machte der Fall einer psychisch kranken Mutter aus Schleswig-Holstein, die ihre fünf Söhne umgebracht hatte. In Plauen fand die Polizei in Müllsäcken und Koffern die Leichen von drei Kindern, die eine 28jährige innerhalb der letzten fünf Jahre geboren und umgebracht haben soll. So reiht sich scheinbar endlos Fall an Fall, der von den Medien ohne Pietät ausgeweidet wird.

Erziehung in den Händen staatlicher Erzieher

Und schon meldet sich die Politik zu Wort, die Eltern sowieso fortwährend entmündigen und Erziehung weitgehend in die Hände staatlicher Erzieher, Kontrolleure, Sozialarbeiter legen will. Allen voran fordert jetzt „Familien“-Ministerin Ursula von der Leyen, die alles dafür tut, daß Mütter ihre Kinder schon im Alter von einem Jahr staatlichen Einrichtungen übereignen, „schärfere Kontrollen“ durch Jugendämter.

Doch haben wir es wirklich mit einem Anstieg von Mißbrauchsfällen und Tötungsdelikten an Kindern zu tun? Das Bundeskriminalamt meldet seit 2000 jährlich sinkende Zahlen von Tötungsdelikten an Kindern: Von 293 getöteten Kindern im Jahr 2000 fiel die Zahl auf 202 im Jahre 2006. Fraglos tragische Einzelfälle – sicherlich aber nicht geeignet, um die Familie als Hort der Sicherheit für Kinder in Frage zu stellen.

Im Gegenteil: Der Staat soll endlich aufhören, die Kompetenz der Eltern einzuschränken, und statt dessen die subsidiäre Verantwortlichkeit wieder konsequent stärken.

Die Hysterie ist verräterisch

Indessen ist die Hysterie verräterisch, mit der eine Gesellschaft auf spektakuläre Ausnahmefälle blickt und sich an ihnen exkulpiert: Fälle, wie sie in den intaktesten Gesellschaften immer vorkommen werden, weil der Mensch ein Mängelwesen ist. Verräterisch deshalb, weil es gleichzeitig ein absolutes Tabu ist, öffentlich am Skandal der täglich im Mutterleib getöteten 1.000 Kinder zu rühren.

Jährlich werden einschließlich Dunkelziffer über 300.000 ungeborene Kinder von Ärzten aufgrund des Willens der Mutter und mit gesellschaftlicher Billigung ermordet. Dreihunderttausend! Da ist die hysterische Empörung über die jüngsten Kindstötungen eine heuchlerische Ersatzhandlung.

Immer nur negative Nachrichten? Wo bleibt das Positive? Das Statistische Bundesamt meldet diese Woche einen Anstieg der Zahl der lebend geborenen Kinder in den ersten neun Monaten des Jahres 2007 um etwa ein Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Daneben meldet die Behörde eine um rund zwei Prozent gesunkene Zahl von Abtreibungen. Ein Zeichen der Hoffnung? Jedenfalls dann, wenn es uns gelingt, die Kategorien und Maßstäbe geradezurücken und das Leben wieder ins Recht zu setzen.

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