Anzeige
Anzeige

Wien: Zehn Migranten im Prozeß um Mißbrauch an Mia (12) freigesprochen

Wien: Zehn Migranten im Prozeß um Mißbrauch an Mia (12) freigesprochen

Wien: Zehn Migranten im Prozeß um Mißbrauch an Mia (12) freigesprochen

Nach dem monatelangen Martyrium vertraute sich „Mia“ ihrer Mutter an. Auch der Afghane muß nicht in Haft. Symbolbild: picture alliance / Frank May
Nach dem monatelangen Martyrium vertraute sich „Mia“ ihrer Mutter an. Auch der Afghane muß nicht in Haft. Symbolbild: picture alliance / Frank May
Nach dem monatelangen Martyrium vertraute sich „Mia“ ihrer Mutter an. Symbolbild: picture alliance / Frank May
Wien
 

Zehn Migranten im Prozeß um Mißbrauch an Mia (12) freigesprochen

Eine Gruppe junger Migranten vergeht sich über Monate an einem damals erst zwölfjährigen Mädchen. Am Freitag endet ihr Prozeß in Freisprüchen – nicht rechtskräftig.
Anzeige

WIEN. Das Wiener Straflandesgericht hat am Freitag den größten Teilkomplex im Fall Mia (die JF berichtete) mit Freisprüchen für alle zehn Angeklagten beendet – nicht rechtskräftig. Damit ist der wohl heikelste Strafprozeß des Jahres vorerst abgeschlossen.

Auf der Anklagebank saßen zehn Jugendliche und junge Männer, zwischen 16 und 21 Jahre alt, allesamt mit Migrationshintergrund. Vorgeworfen wurde ihnen, sich in unterschiedlichen Konstellationen an der damals zwölfjährigen Mia vergangen zu haben.

Die Angeklagten sind türkische, nordmazedonische, bulgarische und syrische Staatsbürger. Festgenommen wurden sie bei einem Polizei-Großeinsatz im Februar 2024, als 75 Beamte zeitgleich mehrere Wohnungen stürmten.

Afghane brachte den Fall Mia ins Rollen

Am ersten der beiden Verhandlungstage bekannten sich alle zehn Angeklagten „nicht schuldig“. Die Jugenderhebungen empfahlen durchgehend therapeutische Maßnahmen, doch ein Unrechtsbewußtsein war bei den Burschen nicht zu erkennen. Besonders brisant war die Aussage eines unmündigen Zeugen, der bei einem der Übergriffe anwesend gewesen sein soll. Auch er konnte wegen seines Alters nicht belangt werden. Mit einem knappen „Schönen Abend noch“ verließ er das Gericht, nachdem er seine kurze Einvernahme hinter sich gebracht hatte.

Am zweiten Prozeßtag sagte Mias damaliger Freund aus. Der Afghane war bereits im März wegen schweren sexuellen Mißbrauchs Unmündiger verurteilt worden. In Haft mußte er aber nicht. Er war es auch, der mit seiner Anzeige bei der Polizei die Ermittlungen ins Rollen gebracht hatte. Vor Gericht zeigte er sich wortkarg: „Ich weiß es nicht mehr“ und „Ich kann mich nicht erinnern“ waren seine häufigsten Sätze.

In ihrem Schlußplädoyer betonte die Staatsanwältin, daß es nicht um Gewaltanwendung, sondern um die Mißachtung des Willens des Mädchens gehe: „Sie haben die sexuelle Integrität des Opfers verletzt. Sie haben sie instrumentalisiert.“ Es gehe nicht darum, ein Exempel zu statuieren, sondern den Angeklagten das Unrecht ihrer Taten vor Augen zu führen.

Die Verteidiger widersprachen geschlossen. Anwalt Mirsad Musliu erklärte: „Hier sitzen nicht die Sympathieträger der Nation. Und das Kind ist Opfer, wenn auch nicht im strafrechtlichen Sinn. Ich weiß schon, es ist moralisch verwerflich. Haben sie das Mädchen ausgenutzt? Ja. Aber die Herrschaften haben nichts gemacht, bis sie Ja gesagt hat.“

Mädchen soll sich in Widersprüche verwickelt haben

Nach einer Stunde Beratung verkündete der Schöffensenat das Urteil: Freispruch für alle zehn Angeklagten. In seiner Begründung verwies der Richter auf zahlreiche Widersprüche in den Aussagen des Mädchens. Auch habe eine Zeugin, die beste Freundin Mias, ein anderes Bild gezeichnet. Chats belegten, daß sich das Mädchen bei ihrem damaligen Freund für ihre Vergangenheit entschuldigt hatte.

Eine bewußte Falschbeschuldigung sah der Richter nicht: „Das war keine bösartige Geschichte, daß sie da jetzt irgendjemandem etwas Böses wollte.“ Dennoch reichte es nicht für einen Schuldspruch: „Es war für den Schöffensenat nicht möglich, hier in irgendeiner Form zu Schuldsprüchen zu kommen.“

Damit endet auch der letzte Strang der Causa Mia vorerst mit Freisprüchen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, die Staatsanwaltschaft könnte noch Berufung einlegen. Für die Familie des Mädchens bleibt der Ausgang schwer zu verkraften, für die Angeklagten ist es vorerst ein Befreiungsschlag.

Auch Elon Musk kommentierte den Fall

Nachdem bereits im Januar dieses Jahres ein Syrer der Gruppe freigesprochen worden ist, mischte sich damals US-Milliardär Elon Musk ein. „This is crazy“, schrieb er in seinem Kommentar zu einem Posting. Er war schockiert über Berichte, nach denen die junge Mia von einem Täter zum nächsten weitergereicht worden sein soll. Einige dieser vermeintlichen Übergriffe sollen in einem Parkhaus nahe des Wiener Hauptbahnhofs stattgefunden haben.

(rr)

Nach dem monatelangen Martyrium vertraute sich „Mia“ ihrer Mutter an. Symbolbild: picture alliance / Frank May
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

ähnliche Themen
aktuelles