GRAZ. In der steirischen Landeshauptstadt Graz hat ein Täter auf Schüler geschossen. Laut ersten Berichten sollen bis zu acht Menschen getötet worden sein. Die Polizei bestätigte Schüsse im Schulgebäude – bislang ist von zehn bestätigten Todesopfern und vielen Schwerverletzten die Rede.

Der Einsatz begann gegen 10 Uhr im Bundesoberstufenrealgymnasium (BORG), nachdem in der Schule Schüsse gehört worden waren. Sondereinheiten durchkämmen derzeit das Gebäude. Die Bevölkerung wird aufgerufen, den Bereich weiträumig zu meiden.

Nach Informationen aus Polizeikreisen soll es sich bei den bislang zehn bestätigten Opfern um Mädchen aus einer 5. Klasse sowie drei Maturanten aus einer 8. Klasse handeln. Auch Lehrer sind unter den Opfern. Eine Schülerin soll vor dem Gebäude erschossen worden sein. Mindestens 30 Personen sollen teilweise noch schwer verletzt worden sein. Das Grazer Krankenhaus ist überlastet. Der Täter stürmte laut Informationen die Klassen mit zwei Waffen, darunter einer Schrotflinte. Er habe sich schließlich auf einer Schultoilette selbst gerichtet – ersten Berichten zufolge soll sich der 22 Jahre alte ehemalige Schüler als Mobbingopfer gesehen haben.

Eltern durften nach Amoklauf zu ihren Kindern

+++Aktuell läuft in der Dreierschützengasse in #Graz ein Polizeieinsatz. Bitte an die Anweisungen der Polizeikräfte halten. +++ #graz1006

— Polizei Steiermark (@PolizeiStmk) June 10, 2025

Eltern von Schülern, die dem Geschehen entkommen konnten, werden inzwischen zu ihren Kindern gelassen. Verletzte werden in der nahegelegenen Helmut-List-Halle medizinisch versorgt.

Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Die Ermittlungen laufen. Österreichs Innenpolitik steht indes still: Sämtliche Termine wurden abgesagt, Bundeskanzler Christian Stocker und Innenminister Gerhard Karner (beide ÖVP) machte sich sofort auf dem Weg nach Graz. Auch der Ministerpräsident der Steiermark, Mario Kunasek (FPÖ) eilt in die Landeshauptstadt. Auf Facebook zeigt sich der Freiheitliche bestürzt.

(rr)