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Wien-Wahl: SPÖ-Wähler rücken nach rechts – und wählen am Sonntag links

Wien-Wahl: SPÖ-Wähler rücken nach rechts – und wählen am Sonntag links

Wien-Wahl: SPÖ-Wähler rücken nach rechts – und wählen am Sonntag links

Bleibt wohl unangefochten an der Spitze der Donau-Metropole: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Foto: picture alliance / FLORIAN WIESER / APA /
Bleibt wohl unangefochten an der Spitze der Donau-Metropole: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Foto: picture alliance / FLORIAN WIESER / APA /
Bleibt wohl unangefochten an der Spitze der Donau-Metropole: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Foto: picture alliance / FLORIAN WIESER / APA /
Wien-Wahl
 

SPÖ-Wähler rücken nach rechts – und wählen am Sonntag links

Die Mehrheit der Wiener SPÖ-Wähler blinkt nach rechts: Sie fordern Sachleistungen statt Bargeld für Migranten, Kopftuchverbot und strengere Asylregeln. Bei der Wahl am Sonntag biegen sie wohl trotzdem wieder links ab.
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WIEN. Die Wählerschaft der Wiener SPÖ hat sich zunehmend in Richtung konservativer Positionen bewegt. Das geht aus der aktuellen Auswertung der Online-Entscheidungshilfe „iVote“ des Meinungsforschungsinstituts OGM hervor.

OGM-Chef Wolfgang Bachmayer wertete die Antworten von 5.670 Teilnehmern aus, die demographisch und nach Parteipräferenz gewichtet wurden. Das Ergebnis: Eine Mehrheit der SPÖ-Anhänger spricht sich für Standpunkte aus, die lange Zeit als Domäne des bürgerlichen Lagers galten.

So befürworten laut Analyse 54 Prozent der deklarierten SPÖ-Wähler Sachleistungen statt Geld für Asylbewerber, 53 Prozent unterstützen ein Kopftuchverbot für unter 14jährige und 51 Prozent wollen Sozialhilfe erst nach fünf Jahren Aufenthalt gewähren. Selbst ein Stopp des Familiennachzugs findet mit 44 Prozent Zustimmung bemerkenswerte Resonanz im roten Lager.

41 Prozent der Schüler glauben an Allah und den Koran

Auch im Bildungsbereich zeigen sich klare Präferenzen: 72 Prozent sprechen sich für eine Ausweitung der Kindergartenpflicht auf zwei Jahre aus, 63 Prozent verlangen verpflichtende Sprachstandsfeststellungen für Dreijährige. Eine Abschaffung der Gender-Sprache in Bildung und Verwaltung befürworten 42 Prozent der befragten Rot-Wähler. Zuletzt schockierte die Veröffentlichung von Zahlen, nach denen bereits 41 Prozent der Wiener Grundschüler Moslems sind.

Bachmayer sieht darin eine „Wanderung nach rechts“ unter den SPÖ-Anhängern, besonders deutlich in den äußeren Bezirken Wiens. Aber auch innerhalb des Gürtels seien konservative Positionen bereits mehrheitsfähig. Trotzdem sei die Online-Plattform „iVote“ keine repräsentative Umfrage, betont OGM – die hohe Teilnehmerzahl ermögliche aber verläßliche Aussagen bis auf Bezirksebene.

Bürgermeister Michael Ludwig versuche laut Bachmayer, diesem Trend mit Law-and-Order-Themen wie Waffenverboten und Polizeipräsenz Rechnung zu tragen. Gleichzeitig halte er mit klassischen sozialpolitischen Themen wie dem Mietpreisdeckel – 82 Prozent Zustimmung – das linke Profil der Partei aufrecht.

SPÖ bleibt trotz Verlusten stärkste Kraft

Auch die aktuellen Wahlumfragen zur Wahl in Wien am kommenden Sonntag stützen das Bild eines Umbruchs. Laut Prognosen kommt die SPÖ weiterhin auf Platz eins – trotz eines leichten Rückgangs von rund zwei Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl 2020. Besonders dramatisch ist der Absturz der ÖVP: von einst 20,4 Prozent auf nunmehr nur noch 11,1 Prozent. In den letzten Erhebungen verlor sie erneut leicht um 0,2 Prozentpunkte.

Stark im Aufwind hingegen die Freiheitlichen: Die FPÖ könnte ihr Ergebnis von 2020 laut aktuellen Umfragen verdreifachen und kommt auf 21,7 Prozent. Eine Koalition mit der Partei Von Dominik Nepp hat der SPÖ-Bürgermeister allerdings bereits kategorisch ausgeschlossen.

Bleibt wohl unangefochten an der Spitze der Donau-Metropole: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Foto: picture alliance / FLORIAN WIESER / APA /
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